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Grubenwasserablauf Grubenrevier Annaberg/Wasserlösung östlich der Sehma

Erzgebirgskreis/Annaberg-Buchholz


Iststand
Für das Annaberg-Buchholzer Grubengebäude mit all seinen Einzelrevieren besteht nach derzeitiger Kenntnis keine dauerhaft sichere und kontrollierbare Wasserabtragsfunktion.
Im „Betriebsplan zur Liquidierung des Annaberger Grubenfeldes“ wird davon ausgegangen, dass die Grubenwässer über den „Silbermühlen Stolln“ abgetragen werden. Diese Funktion hat der Stolln jedoch nie erlangt.
Die Entwässerung der Reviere Schacht 80, Zeppelin, Uranus und teilweise Schacht 116 sowie Himmlisch Heer erfolgt derzeit über den Reiche-Empfängnis-Stolln, der allerdings im Bereich des Schachtgebietes Zeppelin verbrochen ist.
Unter der Projektnummer 1026 wurden 2005 und 2006 im Rahmen des VA Wismut-Altstandorte durch Wismut Untersuchungen zu den Grubenwasserverhältnissen im Annaberger Grubenrevier durchgeführt. Die Untersuchungen sind Bestandteil des Standortsanierungskonzeptes Annaberg-Buchholz.
In Auswertung der durchgeführten Untersuchungen und erzielten Ergebnisse enthält der Bericht begründete Empfehlungen für prioritäre Sanierungsmaßnahmen an, für den Grubenwasserablauf wichtigen Grubenbauen und Tagesöffnungen (z. B. Stollnmundlöcher, Stollnabschnitte und Lichtlöcher) bis hin zu weiterführenden, sanierungsbegleitenden Erkundungs- und Monitoringmaßnahmen.
Auf der Grundlage der geführten Fachdiskussion zum Abschlussbericht im Sächsischen Oberbergamt im Oktober 2006 wurden zwischen Wismut/PTALT, PGAC und OBA zeitnah durchzuführende „Prioritäre Maßnahmen“ zur Herstellung eines geregelten Grubenwasserablaufs im Grubenrevier Annaberg-Buchholz abgestimmt.
Bestandteil dieser „Prioritätenliste“ sind insbesondere Sanierungsmaßnahmen zur Herstellung der hydraulischen Funktionsfähigkeit in den westlich sowie östlich des Vorfluters Sehma liegenden Mundlochbereichen Tiefer-St.-Christoph-Stolln, Reiche-Empfängnis-Stolln, Tiefen-Bauch-Stolln, König-Dänemark-Stolln sowie des Bierschnabelstollns und zur Beseitigung von Abflusshindernissen in verbrochenen Stollnabschnitten.
Im Ergebnis von Befahrungen im Zusammenhang mit Sicherungsmaßnahmen am Tiefen Bauch Stolln wurde die bereits bekannte direkte hydraulische Verbindung zwischen Reiche Empfängnis Stolln (REST) und Tiefem Bauch Stolln bestätigt. Als neue Erkenntnis zeigte sich, dass offenbar auch eine hydraulische Verbindung zwischen Tiefem Bauch Stolln und dem König Dänemark Stolln existiert. Ein risskundiger Nachweis liegt dazu bisher nicht vor.
Bei Extremzuständen ist zu befürchten, dass letztgenannte Verbindung nicht in der Lage ist, die anströmenden Wassermassen abzuleiten und sich dadurch ein erhebliches Gefährdungspotential für die öffentliche Sicherheit aufbaut. Die tatsächlichen Gegebenheiten sind bisher nicht ausreichend erkundet bzw. planerisch aufgearbeitet. Durch die Umsetzung der prioritären Maßnahme G 6 (Damm am Mundloch REST) sowie gegebenenfalls weiterer gezielter Regulierungsmaßnahmen kann das Gefährdungspotential beseitigt werden.  
 
Begründung Wismut-Altstandort
Durch das sog. Objekt 04 der SAG/SDAG Wismut wurde im Zeitraum 1946 bis 1959 intensiver Bergbau zur Uranerzgewinnung in der Lagerstätte Annaberg betrieben. Die SAG/SDAG Wismut war der letzte Bergbautreibende im Bereich der Lagerstätte Annaberg.
 
Bewertung Prioritätensetzung
Zur Vermeidung potentieller Gefahren besitzt die Klärung und Schaffung einer sicheren Wasserlösung für das Grubenrevier Annaberg-Buchholz eine zentrale Bedeutung.
Die Notwendigkeit der zeitnahen Planung und Durchführung von Sanierungsmaßnahmen an den für die Wasserlösung wichtigen Grubenbauen zur Beseitigung der bestehenden Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit wurde wegen der im Annaberger Grubenrevier bestehenden kritischen Grubenwasserverhältnisse im Ergebnis von aktuellen Untersuchungen nachgewiesen und durch das Sächsische Oberbergamt bestätigt.
 
Projektziele
Projektziele sind die Planung und Durchführung von Sanierungsmaßnahmen zur Herstellung einer langzeitsicheren Grubenwasserableitung an den, für die Wasserlösung aus dem Annaberger Grubenrevier wichtigen Grubenbauen.