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Schematische Darstellung der Auffahrung WISMUT-Stolln
Schematische Darstellung der Auffahrung WISMUT-Stolln




 

Die Flutung der Grube Dresden-Gittersee und die Auffahrung des WISMUT-Stolln

Flutung der Grube Dresden-Gittersee

Die Flutungskonzeption der Jahre 1991 bis 1993 sieht eine kontrollierte Flutung des Grubengebäudes mit Eingriffsmöglichkeit zur Steuerung des Flutungspegels vor; die Ableitung der Flutungswässer soll über die abgebauten Bereiche des Steinkohlenaltbergbaus und über den Tiefen Elbstolln zur Elbe erfolgen.
Mit der Flutung der Grube Dresden-Gittersee wurde im Mai 1995 begonnen. Die Wasserstände wurden etappenweise erhöht. Eine Bewertung der erreichten hydraulischen Situation im Jahr 2000 hat ergeben, dass eine vollständige Ableitung der Wässer über die abgebauten Bereiche des Steinkohlenaltbergbaus nicht zu erwarten ist. Daraufhin wurde die Flutung der Grube bis zum natürlichen Grundwasserstand konzipiert. Unter dem natürlichem Grundwasserstand sind Grundwasserverhältnisse zu verstehen, die sich bei den gegebenen hydrogeologischen und bergbaulichen Bedingungen ohne technische Maßnahmen einstellen.

Die stufenweise Erhöhung auf den natürlichen Grundwasserstand hat im November 2002 durch Abstellen der Pumpen an den Förderbohrlöchern 1 und 3 begonnen. Im Juli 2003 kam es bei einem Stand von 180,5 m NN im Stadtgebiet von Freital zu lokalen Wasseraustritten an der Tagesoberfläche; daraufhin wurde der Flutungsspiegel abgesenkt. Untersuchungen ergaben, dass die Flutung der Grube nicht ohne Stollenauffahrungen (Schaffung eines Abgriffspunktes des Wassers in der Grube) und Abführung der Wässer in einen Vorfluter beendet werden kann.


Der WISMUT-Stolln

Im Dezember 2005 wurde die Entscheidung getroffen, dass ein Verbindungsgrubenbau zwischen Tiefem Elbstolln und der Grube Dresden-Gittersee aufgefahren werden soll. Gleich darauf begannen die Planungsarbeiten. Nach Betrachtung aller möglichen Rückfallvarianten wurde die Trasse festgelegt, die den Tiefen Elbstolln mit der ehemaligen Grube Dresden-Gittersee auf einem Niveau zwischen 110 m NN und 120 m NN verbindet.

Der neu aufgefahrene WISMUT-Stolln hat eine Länge von insgesamt rund 2.900 m. Der Zugang zum Stolln erfolgt über eine Rampe vom Steinbruch Osterberg und wurde dann in Richtung Tiefer Elbstolln bzw. in Richtung Schacht 3 vorangetrieben. Der minimale vertikale Abstand der Auffahrung zur Tagesoberfläche beträgt ca. 40 m im Bereich der Weißeritz. Während der Arbeiten unter bebautem Gebiet wurde die Tagesoberfläche auf mögliche Erschütterungen durch die Sprengarbeiten überwacht. Die Arbeiten zur Auffahrung begannen im April 2007 und wurden im Oktober 2014 beendet.

Am 3. April 2007 hatte die Wismut mit dem Auffahren des WISMUT-Stolln begonnen. Fast ein Jahr später, Ende Januar 2008, war die Rampe des Stolln in Freital fertiggestellt. Die 357 m lange Auffahrung überwindet einen Höhenunterschied von ca. 60 m. Damit ist der tiefste Punkt der Rampe als Zugang zum WISMUT-Stolln erreicht. Nach Fertigstellung des Streckenkreuzes wurde schließlich mit der Auffahrung des Stollns begonnen. Die Auffahrung erfolgt in zwei Richtungen; zuerst nach West in Richtung Elbstolln und im Anschluss nach Ost nach Schacht 3.

Nach 1910 m Auffahrung des WISMUT-Stolln in Richtung Westen erfolgte am 14. August 2012 der Durchschlag in den Tiefen Elbstolln. Die Arbeiten für die Gleisanbindung sowie die Wetterführung wurden Ende August 2012 abgeschlossen. Damit ist der Vortrieb des WISMUT-Stolln nach Westen beendet.

Am geplanten Stollenende am Schacht 3 in Freital-Burgk wurde ein zweites Wetterbohrloch hergestellt. Der Vortrieb in östliche Richtung wurde am 10. Dezember 2012 wieder aufgenommen. Mit der Anfahrung des Wetterbohrlochs am Schacht 3 am 11. Juni 2014 wurde die Auffahrung des WISMUT-Stollns in Freital beendet. Damit konnte eine durchgehende Verbindung von der Elbe bei Dresden über den Tiefen Elbstolln bis zum Wetterbohrloch unweit des ehemaligen Schachtes 3 des Grubenfeldes Gittersee geschaffen werden.

Die hydraulische Verbindung des WISMUT-Stollns zum Grubenfeld Gittersee wurde durch vier Bohrungen mit einem Durchmesser von je 200 mm vom Stollenende am Wetterbohrloch 3 hergestellt. Nachdem die Bohrarbeiten abgeschlossen waren, wurden die Wasserseigen im Stollen vervollständigt und temporär für die Zeit der Rückbauarbeiten im Stollen eine Wasserüberhebung installiert. Seit dem 7. Oktober 2014 läuft in Freital das Flutungswasser der Grubenfelder Gittersee und Heidenschanze über den WISMUT-Stolln zum Tiefen Elbstolln ab.

Die Flutungswasserhebung über das Förderbohrloch, die Wasserbehandlung sowie die Einleitung der behandelten Wässer in den Kaitzbach wurden eingestellt. Mit dem Abbruch der Gebäude und Anlagen sowie dem Abtragen des kontaminierten Bodens auf rund 21 Hektar sind auch die Arbeiten auf der Betriebsfläche beendet. Damit sind alle Sanierungsmaßnahmen am Standort Dresden-Gittersee abgeschlossen.