Tiefpegelmessung



Zu den Großprojekten bei der Sanierung der Hinterlassenschaften des ehemaligen Uranerzbergbaus an den Standorten Königstein, Aue und Ronneburg gehört die stufenweise, kontrollierte Flutung der Gruben. Zur Überwachung der angrenzenden Grundwasserleiter betreibt die Wismut GmbH ein Messnetz mit zahlreichen Grundwassermessstellen. An diesen erfolgt in regelmäßigen Abständen eine Entnahme von Wasserproben aus bis zu 300 m Tiefe.



Besonders bei der Probenahme am Standort um Königstein war eine Überwachung des Grundwassers nur bedingt möglich: Bisher konnten Pumpproben aus einer Tiefe von bis zu 180 m entnommen werden, da sich die Messstellen dort zum Teil im Landschaftsschutzgebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz befinden und sich Probenahmen mit schwerer Technik nicht durchführen lassen.

Entnahmen aus größeren Tiefen mussten ersatzweise geschöpft werden, da keine mobile Pumpbeprobungstechnik kommerziell erhältlich war. Die Technik der Schöpfprobenahme birgt jedoch gleichzeitig das Risiko in sich, eventuelle Veränderungen der Wasserinhaltsstoffe im Grundwasserleiter nur unvollständig zu erfassen.

In Zusammenhang mit den erteilten Auflagen zur Genehmigung der Flutung ist es der Wismut GmbH in Zusammenarbeit mit sächsischen, thüringischen und anhaltinischen Firmen gelungen, ein mobiles Pumpsystem zu entwickeln, welches die erforderliche mobile Pumpbeprobung bis in Tiefen von nahezu 300 m gewährleistet.
 

Das mobile Pumpsystem vereinigt alle erforderlichen Komponenten auf einem Basisfahrzeug und erfüllt somit die Anforderungen hinsichtlich der Befahrbarkeit der Messstellen ohne nennenswerten Flurschaden. Aufgrund der mobilen und schnellen Einbaufähigkeit der Ausrüstung kann das Fahrzeug täglich an einem anderen Standort eingesetzt werden.
 

Insgesamt ist damit eine weitere Verbesserung zur Beherrschung des Flutungsprozesses erreicht worden. Die Entwicklungs- und Baukosten betrugen mehrere 100.000 €.