Verwahrung industrieller Absetzanlagen (IAA)



In der Sanierungsverantwortung der Wismut GmbH befinden sich vier industrielle Absetzanlagen (Schlammteiche). Als Ergebnis des Aufbereitungsprozesses des Uranerzes fielen außerordentlich feinkörnige Rückstände, sogenannte Tailings, an. Diese wurden in die Absetzanlagen eingespült. Die Absetzanlagen enthalten deshalb neben den festen Rückständen der Erzaufbereitung noch große Mengen an radioaktiv und chemisch kontaminiertem Wasser. Zusammen nehmen die vier Anlagen eine Fläche von über 570 Hektar ein und beinhalten etwa 155 Millionen m³ Rückstände der Uranerzaufbereitung. Weltweit existieren bezüglich der Größe und ihrer Lage in dicht besiedelten Gebieten keine vergleichbaren Anlagen.

 

Schema der Verwahrung                     

Ziel der Sanierungsarbeiten an den Absetzanlagen ist die langfristig sichere Verwahrung der eingelagerten Aufbereitungsrückstände. Diese soll vor allem für den Luft- und Wasserpfad eine ausreichende Verringerung der Schadstoffbelastung garantieren. Unter Einbindung internationalen Know-hows sind verschiedene Sanierungsvarianten untersucht worden, um einen langfristig sicheren Zustand der Anlagen zu erreichen. Im Ergebnis wurde die sogenannte trockene In-situ-Verwahrung als die wirtschaftlichste Variante gewählt.

Die Verwahrung erfolgt in mehreren Schritten. In der ersten Phase wird das die Tailings überdeckende kontaminierte Wasser, das sogenannte Freiwasser, abgezogen und gereinigt. Danach wird die Oberfläche der Absetzanlage durch ein mehrschichtiges System abgedeckt. Auf die freigelegten Tailingsflächen werden geotechnische Hilfsmittel wie Geovlies, Drängittermatten und Geogitter aufgelegt. Außerdem werden sogenannte Vertikaldräns, fünf Meter lange geotextile Entwässerungsdochte, eingebracht. Auf diese tragfähige Arbeitsplattform wird im weiteren Verlauf eine Zwischenabdeckung aufgetragen, die überwiegend aus Haldenmaterial besteht. Durch die Auflast des Haldenmaterials wird der Effekt der weiteren Entwässerung beschleunigt. Im nächsten Arbeitsschritt wird durch Vorschüttungen bzw. Auf- und Abtragsarbeiten mineralischer Materialien in den Damm- und beckeninneren Bereichen die Endkontur der Absetzanlage hergestellt.

Der Abschluss der Verwahrung erfolgt mit dem Aufbringen einer Endabdeckung mit ebenso standorttypischen Böden sowie der anschließenden Begrünung der Oberfläche. Durch das Anpflanzen von standortgerechten Gehölzen im Wechsel mit Grün- und Sukzessionsflächen soll sich eine vielfältige Landschaftsstruktur entwickeln.

 

Schematische Darstellung einer fertig sanierten Absetzanlage