Wasserbehandlungsanlagen der Wismut GmbH



Seit Beginn der Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus stellt die Wasserbehandlung eine der Hauptaufgaben der Wismut GmbH dar. Bei der Sanierung fällt mit Schadstoffen kontaminiertes Wasser an. Dieses muss zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers gefasst und in sogenannten Wasserbehandlungsanlagen gereinigt werden.

Das betrifft im Wesentlichen:
 

Flutungswasser:
aufsteigendes Grundwasser in den zu flutenden Bergwerken und das nach abgeschlossener Flutung austretende Wasser
 

Frei- und Porenwasser:
das in den Absetzanlagen der früheren Uranerzaufbereitung vorhandene Wasser
 

Oberflächenwasser:
Wasser, dass auf kontaminierten, noch nicht sanierten, Flächen anfällt
 

Typische Schadstoffe im zu behandelnden Wasser sind Uran, Radium, Arsen, Eisen und eine Reihe anderer Schwermetalle. Die Abtrennung dieser Schadstoffe fordert, in Abhängigkeit der vorliegenden Wasserqualität, der Menge und dem Behandlungsziel, unterschiedliche Behandlungsverfahren.

Bei der Wismut GmbH werden gegenwärtig zwei grundsätzliche Behandlungsverfahren angewandt:

1. Fällungsverfahren
Durch Anhebung des pH-Wertes und durch Zugabe spezieller Chemikalien werden die Schadstoffe aus dem Wasser als schwerlösliche Verbindungen ausgefällt.
 

2. Ionenaustausch und Adsorption
Hier werden Wasserschadstoffe mittels bestimmter Ionenaustauscherharze sowie sogenannter Adsorber entfernt. Der am Harz angelagerte Schadstoff (v. a. Uran) kann von diesem wieder chemisch entfernt werden. Das Harz wird regeneriert und ist somit mehrfach einsetzbar. Dieses Verfahren wurde bei Wismut am Standort Königstein zur Abtrennung des Urans aus dem Flutungswasser bis 2020 angewendet.
 

In der neu errichteten Wasserbehandlung in Helmsdorf wird dieses Verfahren nunmehr ebenfalls eingesetzt, um Schadstoffe gezielt und weitgehend automatisiert zu entfernen und den Reststoffanfall zu reduzieren. Der Adsorber (Ferrosorp) dient zusätzlich der Abtrennung von Arsen und Radium.


Aktuell betreibt die Wismut GmbH sechs Wasserbehandlungsanlagen, in denen die relevanten Schadstoffe durch chemisch/physikalische Vorgänge entfernt werden.
 

Durch den nur langsamen Rückgang der Schadstoffkonzentrationen in den gefassten Wässern ist die Wasserbehandlung eine Langzeitaufgabe, die noch über viele Jahre bis Jahrzehnte hinweg betrieben werden muss. Die dafür notwendigen Aufwendungen stellen den überwiegenden Kostenanteil für die Nachsorge der sanierten Objekte dar.