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Absetzanlage Culmitzsch

Historie
Die Lagerstätte Culmitzsch wurde durch Erkundungsarbeiten der Wismut Ende 1950/ Anfang 1951 entdeckt. 1955 begann der Abbau der Lagerstätte in zwei getrennten Tagebauen. Im Frühjahr 1958 wurden die trennenden „Bergfeste“ beseitigt, es entstand der Erztagebau Culmitzsch. 1967 wurde der Erzabbau eingestellt.

Noch während des Tagebaubetriebes begann 1963 die Planung der Absetzanlage Culmitzsch. 1967 wurde die industrielle Absetzanlage Culmitzsch mit den beiden Becken A und B in Betrieb genommen. Beide Becken sind durch einen Trenndamm getrennt, da im Becken A die Schlämme der schwefelsauren Verarbeitung und im Becken B der sodaalkalischen Aufbereitung eingespült wurden.

Fläche Becken A: 158 ha
Fläche Becken B: 76 ha
Dammflächen: 47 ha

Beginn der Sanierung: 1991 (Sofortmaßnahmen)
Ende der Sanierung: 2028

Sanierung
Die erste Phase der Zwischenabdeckung wurde bereits Anfang der 1990er Jahre als Sofortmaßnahme begonnen. Ziel war es, das Abwehen von radioaktiven Stäuben zu verhindern. Dazu wurden Randbereiche mit ca. 1 m Haldenmaterial der angrenzenden Lokhalde abgedeckt. Weiter in Richtung Beckenzentrum werden zur Stabilisierung der gering tragfähigen Feinschlämme geotechnische Hilfsmittel wie Geokunststoffe und Geotextilien eingesetzt.

Die Zwischenabdeckung im Becken B wurde 2006 und im Becken A 2017 abgeschlossen. Dabei wurde die Tailingsfläche nach der konventionellen Technologie mittels Bagger und Planierraupe mit einem Kies-Sand-Gemisch und/oder Haldenmaterial abgedeckt.

Im Zentralbereich des Beckens wurde im Ergebnis technischer und wirtschaftlicher Optimierungsbetrachtungen eine veränderte Technologie zur Zwischenabdeckung gewählt. Grund war die gering tragfähige Schicht der Feinschlämme. Mit Hilfe eines schwimmenden „Bootsverbandes“ (Klappverband) wurde ein Kies-Sand-Gemisch von der Wasseroberfläche aus auf die Tailingsoberfläche geschüttet (verklappt). Durch die derart aufgebrachte Auflast sollte die Konsolidierung der Tailings beschleunigt und damit die Tragfähigkeit erhöht werden. Später wurde dann die konventionelle Technologie fortgesetzt.

Nachdem durch die Zwischenabdeckung eine sichere Arbeitsbasis geschaffen wurde, werden die Flächen im Beckeninneren mit Haldenmaterial konturiert. Es wurde ein präzisiertes Konturkonzept für die IAA Culmitzsch und die umliegenden Halden erarbeitet und mit den Behörden abgestimmt. 2007 konnte mit den Arbeiten begonnen werden.

In einer abschließenden Phase wird danach die Endabdeckung aufgebracht. Derzeit ist dazu eine ca. 1,5 m mächtige mineralische Abdeckung konzipiert, die anschließend begrünt und zum Teil auch bewaldet werden wird.