Wasser

Über den Schutz unserer wertvollsten Ressource

Seit Beginn der Sanierung stellt das Wassermanagement eine der größten Herausforderungen dar. Mit Wasser gefüllte Grubenbausysteme, vom Volumen so groß wie Talsperren, Becken mit radioaktivem Schlamm, 70 Meter mächtig, und weitläufige Haldenlandschaften erfordern umfassendes Know-how auf diesem Gebiet. Das Ausmaßder Schäden, die in 45 Jahren Uranproduktion zwischen Ronneburg und Königstein an Grund- und Oberflächenwasserkörpern entstanden sind, ist Ursache dafür, dass auch nach der Sanierung auf lange Zeit eine aktive Wasserbehandlung notwendig bleibt.

Es muss sichergestellt sein, dass die lebenswichtige Ressource Wasser vor schädlichen Beeinträchtigungen geschützt ist. Dazu werden die aus den Gruben, Halden oder Absetzanlagen abströmenden oder austretenden Wässer gefasst und in technischen Anlagen behandelt. Dies so gut und effizient wie möglich zu erledigen, ist eine unserer Kernaufgaben. Dazu betreibt die Wismut GmbH sechs Wasserbehandlungsanlagen.

Allein im Jahr 2020 wurden trotz trockener Witterung ca. 12,5 Mio. Kubikmeter Wasser gereinigt. Dabei wird entsprechend dem Stand der Technik im Wesentlichen das Kalk-Fällverfahren eingesetzt.

Um die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Behandlungsmaßnahmen zu steigern, werden bestehende Behandlungsverfahren stets optimiert. Eine neue Wasserbehandlungsanlage an der Absetzanlage Helmsdorf (bei Zwickau) wird die dort dauerhaft anfallenden Sickerwässer auf Basis einer Kombination aus Ionenaustausch- und Adsorptionsverfahren reinigen.

Auch nach der Sanierung bleibt die Wasserfassung und -behandlung eine entscheidende Aufgabe. Stoffliche Veränderungen im beeinflussten Grundwasser vollziehen sich über lange Zeiträume. Wie lange die Wasserbehandlung notwendig ist, wird nicht nur vom Wasserhaushalt und radiologisch-chemischen Eigenschaften bestimmt, sondern auch von sich ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen, wie z. B. der genehmigten Einleit- und Grenzwerte.

Neben dem sicheren Erreichen der Zielvorgaben für die Reinheit der Wässer, die die Anlagen verlassen, stehen weitere Themen auf der Agenda: Verringerung des Rückstandsanfalls, Verwertung des Stoff- und Energiepotentials der Bergbauwässer, Ressourcenschonung. Es kommt nicht von ungefähr, dass in keiner anderen Disziplin ähnlich viel in moderne Technologien investiert wird, wie bei der Wasserbehandlung. Hier die intelligentesten Lösungen zu finden, setzt Systemverständnis und Innovationskraft voraus.