Neue Landschaften

Gewinn für Mensch und Natur

Braunkehlchen

Braunkehlchen
Saxicola rubetra

Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)

Der bis 14 Zentimeter große und bis 20 Gramm wiegende Singvogel gehört zur Familie der Drosselvögel. Das Braunkehlchen ist von April bis September in fast ganz Europa verbreitet. Den Winter verbringt dieser Singvogel in Afrika südlich der Sahara. In den sanierten neuen Landschaften der Wismut GmbH findet dieser Brutvogel ideale Lebensbedingungen. Als Bodenbrüter findet das Braunkehlchen auf den extensiv bewirtschafteten Wiesen der Halden einen geeigneten Lebensraum zur Aufzucht der Jungen.In Deutschland zählt das Braunkehlchen zu den gefährdeten Arten. Zwischen 1995 und 1999 war der Bestand mit 37.000 bis 90.000 Brutpaaren angegeben. 2008 bis 2012 ging der Bestand im Mittel um 36 % zurück.

Grauammer

Grauammer
Emberiza calandra

Familie: Sperlingsvögel (Passeriformes)

Die Grauammer ist mit etwa 18 Zentimeter Länge und einem Gewicht von 35 bis 65 Gramm die größte Ammer Europas. Bevorzugte Lebensräume sind Ödland-Streifen und Magerrasenflächen mit einzelnen Gehölzen. Die extensiv genutzten Offenlandflächen auf dem Aufschüttkörper Lichtenberg sind Lebensräume dieser heimischen Vogelart. Die Grauammer gehört in ganz Mitteleuropa zu den Brutvogelarten mit einem starken Bestandsrückgang. Sie ist in den Roten Listen der Brutvögel in Deutschland und Thüringen geführt.

Fuchs’ Knabenkraut

Fuchs’ Knabenkraut
Dactylorhiza fuchsii

Familie: Orchideen (Orchidaceae)

Das zur Familie der Orchideen (Orchidaceae) gehörende Fuchs‘ Fingerknabenkraut ist nach dem Tübinger Medizinprofessor Leonhard Fuchs benannt. Die üppig weiß-violett blühende Orchide kommt als Folge des Uranerzbergbaues auf den Halden nahe der industriellen Absetzanlagen bei Seelingstädt vor. Die hier bis zu 70 Zentimeter hoch wachsende krautige Pflanze ist vor allem in lichten Haldenwäldern zu finden. Wegen ihrer Standortansprüche ist die Pflanze eine regionale Besonderheit, welche nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt ist.

Neuntöter

Neuntöter
Lanius collurio

Familie: Sperlingsvögel (Passeriformes)

Der Zugvogel ist in großen Teilen Europas und dem westlichen Asien heimisch und überwintert im südlichen Teil Afrikas. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft musste der Neuntöter in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Bestandseinbußen hinnehmen. Seit den 1990er Jahren ist vielerorts eine Stabilisierung oder sogar eine leichte Erholung der verbliebenen Bestände eingetreten. Der Neuntöter brütet in halboffenen Landschaften, die ein gutes Angebot an Hecken und Sträuchern aufweisen. Auch auf dem sanierten Tagebaugelände ist diese Vogelart heimisch. Der deutsche Bestand (90.000–190.000 Brutpaare) ist heute weitgehend stabil. Die Art wird aber auf einigen Roten Listen der Länder (z. B. Niedersachsen) immer noch als gefährdet aufgeführt.

Rohrdommel

Rohrdommel
Botaurus stellaris

Familie: Reiher (Ardeidae)

Die Rohrdommel kommt von Nordafrika über die gemäßigten Breiten Europas bis nach Ostasien vor. Verbreitet ist sie in den weiten Sumpflandschaften Osteuropas zu finden. In den deutschen Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg ist sie als regelmäßiger Brutvogel verschwunden. In Bayern und Nordrhein-Westfalen gibt es nur noch wenige Einzelpaare. Durch Verlust ihres Lebensraumes, insbesondere Zerstörung von Schilfbeständen oder Entwässerung, ist die Rohrdommel stark gefährdet. Die Rohrdommel steht in Deutschland auf der Roten Liste der Brutvögel in der Kategorie 3 („gefährdet“) und ist nach BNatSchG, BArtSchV streng geschützt. Auf einer der zu sanierenden Absetzanlagen der Wismut war die geschützte Art festgestellt worden. Als Ausgleichsmaßnahme für die spätere Sanierung wurde deshalb in unmittelbarer Nähe 2011 ein Ersatzbiotop errichtet. Im Rahmen des Biomonitorings konnte von einem Ornithologen bereits nach vier Jahren die Große Rohrdommel erstmals im neu errichteten Lebensraum bestätigt werden.

Schwalbenschwanz

Schwalbenschwanz
Papilio machaon

Familie: Ritterfalter (Papilionidae)

Der Schwalbenschwanz ist neben dem Segelfalter einer der größten und auffälligsten Tagfalter des deutschsprachigen Raums und hat eine Flügelspannweite von 50 bis 75 Millimetern. Der Schwalbenschwanz ist ein häufiger Tagfalter auf den von der Wismut GmbH sanierten ehemaligen Bergbauflächen. Hier pflanzt er sich gut fort und baut stabile Populationen auf. Mehrere Generationen der Falter sind während des Sommers auf mageren Offenlandflächen der Halden anzutreffen. Die Raupen findet man vereinzelt an Doldengewächsen wie der Wilden Möhre. Der Schwalbenschwanz ist nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Moosjungfer

Große Moosjungfer
Leucorrhinia pectoralis

Familie: Segellibellen (Libellulidae)

Die Große Moosjungfer ist eine mittelgroße Libellenart aus der Familie der Segellibellen und wird in die Gattung der Moosjungfern eingeordnet. Bevorzugte Entwicklungsgewässer sind besonnte, fischfreie Stillgewässer, insbesondere in Moorgebieten. Die Gewässer, z. B. aufgelassene Torfstiche, benötigen einige offene Bereiche, völlig zugewachsene Gewässer werden von der Art gemieden. Die in der Roten Liste Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestufte Libellenart hat sich am von der Wismut GmbH angelegten Ersatzbiotop der industriellen Absetzanlage Helmsdorf angesiedelt. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Große Moosjungfer „streng geschützt“.