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Planungskonzept Zobes

Vogtlandkreis/Neuensalz


Iststand
Durch die intensive Uranerzerkundung und den Uranerzabbau der SAG/SDAG Wismut im Bereich der Uranlagerstätte Zobes wurden zahlreiche Tagesöffnungen und oberflächennahe Grubenbaue geschaffen, die mehrheitlich noch nicht entsprechend gegenwärtigen Stand der Technik dauerhaft verwahrt worden sind. Im Bearbeitungsgebiet des Planungskonzepts sind daher eine Vielzahl von verbrochenen Schurf- und Schachtröhren vorhanden, von denen teilweise eine Gefährdung für die öffentliche Sicherheit ausgeht (z. B. Schacht 362 unmittelbar neben dem Wohn-park Mechelgrün). Des weiteren befinden sich einige unverwahrte Tagesöffnungen (z. B. Schacht 364 in der Ortslage Zobes) auf gewerblich genutzten Flächen (Gelände Kreisbauhof).
Neben den Bergschäden hat der Wismutaltbergbau im Bereich der Uranlagerstätte Zobes auch radioaktiv kontaminierte Flächen hinterlassen, die teilweise zu einer deutlich erhöhten Umwelt-radioaktivität führen und vor allem die weitere Entwicklung bereits bestehender Gewerbegebiete behindern. Als Beispiel sind hier die radioaktiven Hinterlassenschaften der ehemaligen Uranerz-verladung Großfriesen (GRS-Nr. 13) zu nennen. Des weiteren hat die jahrelange Einleitung aus der Grube Zobes gehobener Grubenwässer in den Forellenteich Neuensalz (GRS-Nr. 7) zu einer radioaktiven Kontamination der Teichsedimente sowie der Uferbereiche geführt.
Außerdem sind vor allem im Bereich bzw. Umfeld der heutigen Geflügelhof Vogtland GmbH noch ehemalige Schachtgebäude des Wismutaltbergbaues vorhanden, die seit vielen Jahren ungenutzt sind und daher zunehmend verfallen.

Begründung Wismut-Altstandort
Im 1. Halbjahr 1949 begannen die übertägigen Erkundungsarbeiten (flächendeckende Rn-Emanationsmessungen in der Bodenluft, Anlage von Schurfgräben und Abteufen von Erkundungsbohrungen) im Bereich der späteren Uranlagerstätte Zobes durch das Erkundungsobjekt 25 der SAG Wismut mit Sitz in Auerbach/V. Mit dem Abteufen des Schurfes 15 im Juli 1949 begannen die untertägigen Erkundungsarbeiten. Bedingt durch positive Erkundungsergebnisse wurde mit dem Abteufen des Schachts 277 im November 1949 mit dem planmäßigen Aufschluss und dem Abbau der Uranlagerstätte Zobes begonnen. Der Abbau von Uranerzen dauerte bis zum Oktober 1963 an. Insgesamt wurden im Bereich der Uranlagerstätte Zobes 4673 t Uran gewonnen.

Bewertung Prioritätensetzung
Bedingt durch die Vielzahl der vom Wismutaltbergbau hinterlassenen Schadstellen stellt der Wismut-Altstandort Zobes einen Schwerpunkt für Verwahrungsarbeiten zur Abwendung von Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit im Vogtlandkreis dar. Des weiteren lassen sich einige der im vorliegenden Entwurf des Flächennutzungsplanes der Verwaltungsgemeinschaft Treuen/Neuensalz (Stand 27.3.2006) dokumentierten Vorhaben nur umsetzen, wenn durch die Sanierung von ausgewählten, umweltrelevanten Objekten des Wismut-Altbergbaues dafür die Voraus-setzungen geschaffen werden.

Teilprojektziele
Erstellung eines Planungskonzepts zur Sanierung von ausgewählten, umweltrelevanten Objekten des Wismut-Altbergbaues am Standort Zobes.