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Verwahrung Stolln Brunndöbra, Schacht 321

Vogtlandkreis/Stadt Klingenthal


Iststand
Der Stolln Brunndöbra („Unverhofft Glück“ oder Stolln bei Schacht 321) in der Lagerstätte Schneckenstein ist eine Auffahrung des historischen Bergbaus im Vogtland. Das Mundloch des Stollns liegt auf der Ostseite des Braunbaches im Bereich einer Kreuzung von Waldwegen. Mundloch und Stolln sind auf etwa 15 m Länge verbrochen. Am Ende des verbrochenen Einschnittes tritt Wasser aus. Da die Wasseraustrittsstelle höher liegt als die Stollensohle ist mit Wasserrückstau im Stolln zu rechnen. Der gesamte Bereich mit der Schadstellennummer 14/18/5/2 ist zur Zeit nicht gegen Zutritt gesichert.
Der Schacht 321 liegt in Richtung ONO ca. 200 m vom Stolln Brunndöbra entfernt, ca. 10 m neben einem befestigten Waldweg. Im Profil 12,5 m² hat der Schacht eine Teufe von 111,0 m. Sichtbar ist ein Senkungstrichter von ca. 5 m Durchmesser mit einer Tiefe von rund 3 m. Die Umzäunung ist z. T. defekt und im Umfeld sind alte Fundamente und Stahlrohre sichtbar. Der Schacht 321 wird unter der Schadstellennummer 14/18/5/1 geführt.

Begründung Wismut-Altstandort
Im Rahmen der Erkundungsarbeiten im Gebiet Schneckenstein durch die SAG Wismut wurden ab 1946 zunächst aufgelassene Stolln des Altbergbaus aufgewältigt und die entsprechende Revision durchgeführt. Entsprechend geschah dies mit dem Stolln Brunndöbra, der in den Akten als Querschlag 1 geführt wurde. 1960 wurde das Mundloch mit Holzbohlen verschlossen. Im Bereich Mundloch wurden 1963 bis 1974 Arbeiten an der Böschung durchgeführt.
Ab 1949 erfolgten im Gebiet Schneckenstein Schachtteufarbeiten. In diesem Zeitraum wurde der Schacht 321 als Erkundungsschacht geteuft und anschließend zur Ausrichtung der Lagerstätten-südflanke genutzt. 1960 wurde der Schacht mit einem 30 cm starken Betondeckel gesichert.
Bei Sicherungsarbeiten am Schacht 321 im Jahr 1963 wurden die Abdeckung entfernt und ca. 1.100 m³ Haldenmassen im Schacht verfüllt sowie eine Umzäunung errichtet. Bereits 1981 hatte sich eine Absenkung von ca. 2,5 m ausgebildet.

Bewertung Prioritätensetzung
Der Stolln Brunndöbra und der Schacht 321 sind aufgrund ihrer Nähe zu Wegen im derzeitigen Zustand eine latente Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Um eine Ausweitung der Schäden durch die unkontrolliert aus dem angestauten Stolln austretenden Wässer zu verhindern, ergibt sich vorrangiger Aufwältigungs- und Verwahrungsbedarf.

Teilprojektziele
Projektziele sind die Planung und Verwahrung des Stollns Brunndöbra unter Beachtung einer kontrollierten Wasserableitung. Um Synergieeffekte zu nutzen, ist die Planung und Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung des Schachtes 321 als Parallelobjekt mit einzubeziehen.