Projekte


 

Grubenbauverwahrung Grubenfeld Schacht 98 Antonsthal

Erzgebirgskreis/Breitenbrunn


Iststand

Im Rahmen des Verwaltungsabkommens erfolgte in 2004 unter der Projektnummer 1006 die „Aktualisierung der Bergschadenkundlichen Einschätzung (Analyse) Antonsthal“ (BSA Antonsthal). Im Ergebnis der vorliegenden Fassung der BSA Antonsthal vom 09.05.2005 wurden aufgegliedert in sechs Bearbeitungsgebiete über 50 Tagesöffnungen und tagesnahe Grubenbaue als bergschadenkundlich relevant eingestuft, bei denen dringender Verwahrungsbedarf nachgewiesen wurde bzw. die Verwahrungsnotwendigkeit einer tieferen Prüfung unterzogen werden muss.
Im Gebiet Erla/Antonsthal entlang des Schwarzwassertals befinden sich mehrere Abbaugebiete, die zum Teil untereinander verbunden sind, aber im Zentralteil auch hydraulisch durch Absperrbauwerke getrennt sind. Alle Grubenfelder entwässern in das Schwarzwasser. Im Schwarzwassertal befinden sich die Bahnlinie Schwarzenberg – Johanngeorgenstadt und die Staatsstraße Schwarzenberg – Johanngeorgenstadt. Beidseitig sind talseitig Stollenauffahrungen getätigt worden, die auch oberflächennah unter Bahn und Straße verlaufen. Die Grubenfelder sind geflutet. Dabei haben sich unterschiedliche Flutungsniveaus ausgebildet. Oberhalb der Flutungsniveaus sind Standwassergebiete nicht auszuschließen. Zahlreiche Stolln sind verbrochen bzw. wurden gezielt zu Bruch geschossen.
Auf der Grundlage der bergschadenkundlichen Einschätzungen von 2005/2006 entstand eine Verwahrungskonzeption, die mehr als 50 Objekte in die Sicherungsstufe 1 einordnete.
 

Begründung Wismut-Altstandort

In den in der BSA Antonsthal überprüften Bergbaugebieten wurde im Zeitraum 1946 bis 1959 intensive Uranerzerkundung und -gewinnung durch die SAG/SDAG Wismut betrieben.
 

Bewertung Prioritätensetzung

Im Zusammenhang mit den in der BSA Antonsthal als bergschadenkundlich relevant mit Verwahrungsbedarf ausgewiesenen Tagesöffnungen und tagesnahen Grubenbauen besteht ein Risiko für die öffentliche Sicherheit, das mittelfristig zu beseitigen bzw. zu reduzieren ist.
In den bergschadenkundlichen Einschätzungen wird vordringlich auf eine Bewertung der Vorflutverhältnisse vor den Verwahrungsarbeiten hingewiesen. Ausgehend von den derzeitigen Flutungsverhältnissen ist auf den sich langfristig einstellenden Flutungsstand zu schließen und die entsprechend notwendigen Wasserlösestellen vorzuhalten und bestimmungsgemäß zu verwahren.
 

Projektziele

Projektziel ist zunächst die weitere Erkundung der Flutungsverhältnisse in den Grubengebieten der Schächte 98, 235, 248, 324 und 332. Unter Beachtung der aktuellen Flutungsverhältnisse und der sich langzeitig einstellenden Flutung sind die notwendigen Wasserlösemöglichkeiten darzustellen. Ausgehend davon sind die Planung und Ausführung der langzeitsicheren Verwahrung der Stolln 3, 11, 14, Tannenbaumstolln sowie Schurf 15 und ggf. weiterer verwahrungsrelevanter tagesnaher Grubenbaue durchzuführen.