Projekte

 

Wettertechnische Lösungen Schneeberg

Erzgebirgskreis/Schneeberg


Iststand

Die Bergbauaktivitäten in Schneeberg und Bad Schlema haben relativ große, tagesnahe offene Grubenhohlräume hinterlassen, die auf die Radonsituation in Häusern einen erheblichen Einfluss ausüben. Die Gruben Schneeberg und Schlema sind über den Markus-Semmler-Stolln miteinander verbunden. Es ist erforderlich, die Wasserlösung des Grubengebäudes in Schneeberg so zu gestalten, dass nach Abschluss der Flutung der Grube Schlema-Alberoda langfristig der ungehinderte, wartungsarme Abfluss der Schneeberger Grubenwässer in die Zwickauer Mulde über die Grube Schlema-Alberoda erfolgen kann. Die standortübergreifende Entwicklung und Optimierung von technischen Verfahren, z. B. zur Beherrschung der grubenbedingten Radonsituation in Häusern und zur langfristigen Gestaltung der Wasserlösung durch die komplexe Betrachtung beider Gruben, eröffnet Möglichkeiten zur Erreichung nachhaltiger Problemlösungen.
Der im Rahmen des Projektes 1035 erreichte Kenntnisstand ermöglicht es, technische Planungen zur Vorbereitung wettertechnischer Lösungen für den Standort Schneeberg aufzunehmen. Neben dem unmittelbaren Stadtgebiet Schneeberg ist dabei auch die Ortslage Neustädtel einzubeziehen. Eine wettertechnische Kopplung der Gruben Schneeberg und Schlema-Alberoda ist im Ergebnis der bisherigen Untersuchungen ausgeschlossen, so dass für Schneeberg ein eigenständiges Bewetterungssystem aufgebaut werden muss. Als Grundlage für die Planungen zur Überwachung und zur späteren Erfolgskontrolle sind die Messungen zur Ermittlung des grubenbedingten Radonanteiles in Häusern weiterzuführen. Da das Vorhaben den Altbergbau einschließt, wird das Vorhaben in Zuständigkeit des Sächsischen Oberbergamtes realisiert.
 

Begründung Wismut-Altstandort

Die SAG/SDAG Wismut war der letzte Bergbautreibende im Bereich der Lagerstätte Schneeberg. Neben dem Altbergbau stellen Wismut-Grubenbaue maßgebliche Quellen für Radon in Häusern dar.
 

Bewertung Prioritätensetzung

Vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit wurde angeregt, zur Reduzierung des grubenbedingten Radoneinflusses in Häusern wettertechnische Lösungen zu schaffen.
 

Projektziele

Projektziel ist die schrittweise Erarbeitung genehmigungsfähiger und ausführungsreifer Planungsunterlagen für Maßnahmen zur Unterbindung bzw. Minderung der Radonzutritte aus dem Grubengebäude in die Wohnbebauungen unter Berücksichtigung der Grundsätze des Strahlenschutzes. Dabei soll flächenhaft die, von der Grube ausgehende Radonexposition der Bevölkerung von Schneeberg dauerhaft, möglichst umfassend und mit größtmöglichem Effekt verringert werden.