Projekte

 

Einlagerungsstandort Annaberg-Buchholz

Erzgebirgskreis


Iststand

Am Standort Annaberg-Buchholz hat der Uranerzbergbau umfangreiche bergbauliche Hinterlassenschaften (u. a. Halden, Betriebsflächen, Erzverladestellen, Schächte, Stollen) verursacht, von denen eine Umweltbelastung ausgeht oder Beschränkungen für eine Nachnutzung der Flächen hervorgerufen werden und die kommunale Entwicklung behindert wird. Ab den 60er Jahren fanden teilweise eine bergtechnische Sicherung von Schächten und Stollen sowie eine Wiederurbarmachung von Halden und Betriebsflächen des Uranerzbergbaus statt. Ein Großteil der Objekte wurde jedoch nicht oder aus heutiger Sicht nur unzureichend saniert.
Mit dem Standortsanierungskonzept 2005 erfolgte eine umfassende Betrachtung der über- und untertägigen Relikte des Wismut-Altbergbaus. Im Rahmen einer Erstbewertung wurden erforderliche Sanierungsmaßnahmen abgeleitet und unter Berücksichtigung der Regionalentwicklung bzw. der aktuellen Nutzung Prioritäten für die Sanierungsnotwendigkeit abgeleitet.
Ein vordringliches, übertägiges Sanierungsobjekt war die Halde 116 „Drei Könige“, deren Sanierung bereits erfolgt ist. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten konnten hier Überschussmassen, welche im Rahmen der Böschungsabflachung anfielen, am Standort untergebracht werden. Es besteht jedoch auch für eine Reihe anderer Halden und Betriebsflächen in Annaberg-Buchholz ein Sanierungsbedarf, bei denen Überschussmassen anfallen werden. Aufgrund der innerstädtischen Lage und der intensiven Nutzung der jeweiligen Bereiche wird in den meisten Fällen keine Verbringung der Massen innerhalb des Sanierungsbereiches möglich sein. Allein für die Große Uranushalde wurde im Rahmen der laufenden Planung die Menge an Überschussmassen mit ca. 60.000 m³ ermittelt, welche vor Ort nicht untergebracht werden können.
Die Bedingungen für die Entsorgung von radioaktivem Material haben sich in den letzten Jahren zunehmend erschwert. Um gleichzeitig lange Transportwege für die überschüssigen radioaktiv kontaminierten Haldenmassen, Bauschutt o. ä. zu vermeiden, soll im Rahmen dieses Projektes ein geeigneter Einlagerungsstandort im Raum Annaberg-Buchholz gefunden werden.
Vordergründig wird die Nutzung eines Wismut-Altstandortes gesehen, welcher nach Abschluss aller Einlagerungen dann ebenfalls saniert wird.

 

Begründung Wismut-Altstandort

Von 1947 bis 1958 wurde durch die SAG/SDAG Wismut am Standort Annaberg-Buchholz ein intensiver Uranerzbergbau betrieben. Die SDAG Wismut war zugleich letzter Bergbautreibender am Standort.

 

Bewertung Prioritätensetzung

Es befinden sich umfangreiche Hinterlassenschaften des Wismut-Altbergbaus inmitten von Siedlungsgebieten bzw. in deren unmittelbarer Umgebung. Die Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus tragen zu einer erhöhten Umweltradioaktivität am Standort Annaberg-Buchholz bei und behindern daher die Regionalentwicklung. Die erforderliche Ableitung von ausgewählten Sanierungsmaßnahmen ist erfolgt, kann aber nur unter der Voraussetzung einer geordneten, radiologisch und geomechanisch unbedenklichen Einlagerung bzw. Umlagerung des anfallenden radioaktiven Materials erfolgen. Somit ist die Lösung des Ein- bzw. Umlagerungsproblems ein entscheidender Aspekt für alle noch zu erbringenden Sanierungsmaßnahmen am Standort Annaberg-Buchholz.

 

Projektziele

Durchführung notwendiger Maßnahmen zur Schaffung eines Einlagerungsstandortes am Standort Annaberg-Buchholz, welcher eine geordnete, radiologisch und geomechanisch unbedenkliche Ein- bzw. Umlagerung aller am Standort anfallenden radioaktiven Materialien ermöglicht.