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Grubenbauverwahrung Frohnau-Malwine

Erzgebirgskreis/Annaberg-Buchholz


Iststand

Ab März 1947 begann die SAG Wismut im Frohnauer Revier mit Aufwältigungs- und Untersuchungsarbeiten in den Gruben Bäuerin und Krönung (Malwine). Positive Ergebnisse in diesen und weiteren Annaberger Gruben führten zur Bildung des Objektes 04.
1948 konzentrierten sich die Arbeiten auf die weitere Rekonstruktion und auf die Neuauffahrung vor allem von Ausrichtungsgrubenbauen und die Vorbereitung zur Inbetriebnahme der Bergwerke in die Exploitation. 1950 begann bei rückläufiger Urangewinnung ein Konzentrationsprozess, in dessen Folge die Anzahl der Schachtverwaltungen reduziert wurde. Im September 1950 wurden die Objekte 04 und 07 Bärenstein/Niederschlag vereinigt und gemeinsam ab 1951 im zentralen Schriftgut als Objekt 111 geführt. 1951 setzte sich der Konzentrationsprozess im Bereich der Lagerstätte Annaberg fort. Die Schächte 29 bis, 33, 136, 117 und 79 im Feldesteil Frohnau wurden abgeschrieben.
Durch die SAG und SDAG Wismut wurden die infolge abgebauter Vorräte abgeschriebenen Schächte (Verwaltungseinheiten) einer Demontage zur Wiedergewinnung von Material unterzogen und Tagesöffnungen, soweit sie nicht anderen Betriebsteilen zur Bewetterung, Fahrung oder Wasserhaltung dienten mit Absperrbauwerken (Dämme und Deckel) verschlossen. Eine Verfüllung der stillgelegten Schächte während der in anderen Feldesteilen noch umgehenden Abbautätigkeit erfolgte nur in wenigen Fällen.
In der Folgezeit wurde die insgesamt nicht ausreichende Verwahrung durch die Bergsicherung Schneeberg in einem großen Umfang nachgearbeitet. Für die bearbeiteten Schadstellen liegen Unterlagen zu der ausgeführten Arbeit im Sächsischen Oberbergamt vor. Bis in die jüngste Zeit kam es wiederholt zu Tagesbrüchen und Nachbrüchen an vorhandenen Schadstellen.
Die Schadstellen erstrecken sich über den Annaberger Ortsteil Frohnau und liegen teilweise innerhalb von Privatgrundstücken bzw. in unmittelbarer Nähe von Freizeit- und gemeinnützigen Anlagen sowie an ausgewiesenen Wanderwegen.
 

Begründung Wismut-Altstandort

Die bergmännischen Arbeiten im Revier Annaberg-Frohnau erfolgten durch die SAG Wismut in den Jahren 1947 und 1958. Die Schadstellen sind Bestandteil der Objektliste „Schadstellen Wismut-Altbergbau“ im Freistaat Sachsen.
 

Bewertung Prioritätensetzung

Die 2004 erfolgte Überarbeitung der 1975 erstellten Bergschadenkundlichen Analyse für das Revier Annaberg beschränkte sich auf den Zentralteil der Lagerstätte, so dass die Schadstellen im Revier Frohnau nur teilweise einbezogen wurden. Insbesondere die Nähe zur Wohnbebauung sowie touristischen, gewerblichen und infrastrukturellen Einrichtungen begründet die Notwendigkeit einer bergschadenkundlichen Untersuchung, Bewertung und Ableitung von Verwahrungsmaßnahmen für alle im Bearbeitungsbereich befindlichen Schadstellen. Aufgrund der vorhandenen Tagesbrüche können Gefährdungen von spielenden Kindern beim Aufenthalt in den tagesbruchgefährdeten Bereichen nicht ausgeschlossen werden.
Durch das Sächsische Oberbergamt wurde im Juni 2014 eine Sachstandsanzeige vor dem Hintergrund der Meldung eines fortschreitenden Tagebruches am Luftschacht Stolln 140 erstellt.
 

Projektziele

Aktualisierung des Kenntnisstandes und bergschadenkundliche Bewertung sowie Planung und Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der im Grubenfeld Frohnau vorhandenen, verwahrungsrelevanten Tagesöffnungen und tagesnahen Grubenbaue des Wismut-Altbergbaues zur Beseitigung bzw. Verringerung der von diesen Grubenbauen ausgehenden Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit.