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Sanierung übertägiger Objekte Zobes

Vogtlandkreis/Neuensalz


Iststand
Durch die intensive Uranerzerkundung und den Uranerzabbau der SAG/SDAG Wismut im Bereich der Uranlagerstätte Zobes wurden zahlreiche Tagesöffnungen und oberflächennahe Grubenbaue geschaffen. Weiterhin hat der Wismut-Altbergbau im Bereich der Uranlagerstätte Zobes auch radioaktiv kontaminierte Flächen hinterlassen, die teilweise zu einer deutlich erhöhten Umweltradioaktivität führen und vor allem die weitere Entwicklung bereits bestehender Gewerbegebiete behindern. Für ausgewählte über- und untertägige Objekte des Altstandortes Zobes wurde 2008 ein Planungskonzept erarbeitet. Darauf basierend wurden bisher die untertägigen Objekte Schacht 277, Schacht 320, der Mannschaftsstollen und der Schacht 362, unmittelbar neben dem Wohnpark Mechelgrün, nach dem gegenwärtigen Stand der Technik dauerhaft verwahrt. Weiterhin wurde das übertägige Objekt der ehemaligen Uranerzverladung Großfriesen saniert und die Fläche somit wieder einer uneingeschränkten gewerblichen Nutzung zugeführt.
Im Planungskonzept sind noch folgende sanierungsbedürftige übertägige Objekte aufgelistet, die bisher nicht in die Sanierung einbezogen wurden:
Doppelspitzkegelhalde Schacht 362: Die Halde befindet sich unmittelbar neben dem Wohnpark Mechelgrün und wurde an der Nordostseite durch Materialentnahmen steil abgegraben. Die Standsicherheit der Halde ist hierdurch gefährdet.
Halde Schacht 294: Durch Materialentnahmen wurde diese steil abgegraben, so dass die Standsicherheit der Halde gefährdet ist.
Bereiche Schacht 362, Schacht 320 und Schacht 277: Im Bereich dieser ehemaligen Schachtanlagen (insbesondere im Umfeld von Schacht 277) sind noch ehemalige Gebäude des Wismut-Altbergbaus vorhanden. Diese sind seit vielen Jahren ungenutzt und verfallen zunehmend. Sie stellen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar und verhindern eine Nutzung der Flächen.
Im Umfeld der genannten Standorte soll eine Sanierung der betroffenen Flächen hinsichtlich Baugrund und Folgenutzung ausgeführt werden. In diese Betrachtungen sollen die Halden der Schürfe 18, 21 und 22 einbezogen werden. Die zu planenden Maßnahmen werden in Abstimmung mit der Gemeinde Neuensalz ausgeführt, um eine spätere Nutzung der einzelnen Standorte bei der Planung berücksichtigen zu können.
 
 
Begründung Wismut-Altstandort
Im 1. Halbjahr 1949 begannen die übertägigen Erkundungsarbeiten (flächendeckende Rn-Emanationsmessungen in der Bodenluft, Anlage von Schurfgräben und Abteufen von Erkundungsbohrungen) im Bereich der späteren Uranlagerstätte Zobes durch das Erkundungsobjekt 25 der SAG Wismut mit Sitz in Auerbach/Vogt.. Mit dem Abteufen des Schurfes 15 im Juli 1949 begannen die untertägigen Erkundungsarbeiten. Bedingt durch positive Erkundungsergebnisse wurde mit dem Abteufen des Schachts 277 im November 1949 sowie mit dem planmäßigen Aufschluss und dem Abbau der Uranlagerstätte Zobes begonnen. Der Abbau von Uranerzen dauerte bis zum Oktober 1963 an. Insgesamt wurden im Bereich der Uranlagerstätte Zobes 4.673 t Uran gewonnen.
 
Bewertung Prioritätensetzung
Bedingt durch die Vielzahl der vom Wismut-Altbergbau hinterlassenen Schadstellen stellt der Wismut-Altstandort Zobes einen Schwerpunkt für Verwahrungs- und Sanierungsarbeiten zur Abwendung von Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit im Vogtlandkreis dar. Des Weiteren lassen sich einige, der im vorliegenden Entwurf des Flächennutzungsplanes der Verwaltungsgemeinschaft Treuen/Neuensalz (Stand 27.03.2006) dokumentierten Vorhaben nur umsetzen, wenn durch die Sanierung von ausgewählten, umweltrelevanten, übertägigen Objekten des Wismut-Altbergbaus dafür die Voraussetzungen geschaffen werden.
 
Projektziele
Beseitigung bzw. Reduzierung von Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit sowie zur Vorbeugung gegen gemeinschädliche Einwirkungen und Verbesserung der Standortbedingungen für bereits ansässiges Gewerbe und künftige Nutzungen.