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Grubenbauverwahrung Lagerstätte Niederpöbel

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dippoldiswalde


Iststand
Im Bereich Niederpöbel ging Bergbau bereits seit dem 15. Jahrhundert um. Durch das Objekt 06 der SAG Wismut wurde im Rahmen der Revision alter Halden und Gruben 1948 eine Uranvererzung im Bereich des „Perlschachtes“ (später Schacht 196) Niederpöbel festgestellt.
Im Folgenden wurden vier Stollen und 6 Schächte des historischen Altbergbaus aufgewältigt und Revisionsarbeiten ausgeführt. Ab 1951 erfolgte der weitere Aufschluss des südlichen Teils der Lagerstätte mit dem Abteufen des Schachtes 348. Der Schacht 348 wurde 2006 bereits verwahrt.
Nach der Gewinnung von insgesamt 30,3 t Uran wurde 1954 der Bergbau eingestellt.
Im Zuge der bergbaulichen Tätigkeiten kam es wiederholt zu Wassereinbrüchen und Beeinträchtigungen der Tagesoberfläche im Zusammenhang mit nicht risskundigem Altbergbau. Die Ortslage Niederpöbel war offensichtlich so stark betroffen, dass 1978 eine „Studie zur Sanierung der Ortslage Niederpöbel“ erstellt wurde.
Das Gebiet um die Lagerstätte Niederpöbel wird touristisch genutzt.
 
Begründung Wismut-Altstandort
Bereits ab 1948 wurden durch die SAG Wismut Altbergbau-Grubenfelder aufgewältigt und untersucht. Infolge dieser Revisionen begann die SAG Wismut dann ab 1950 mit der Auffahrung von Grubenbauen in verschiedenen Erkundungsrevieren. In den Revieren wurden zahlreiche Grubenbaue aufgefahren und Kleinstlagerstätten abgebaut. Nach Abschluss der Arbeiten wurden diese nicht dauerstandsicher verwahrt und an die jeweiligen Eigentümer/Gebietskörperschaften zurückübertragen.
 
Bewertung Prioritätensetzung
Die Grubenbaue liegen unmittelbar bei der Ortslage Niederpöbel an der Kreisstraße K 9042 und nördlich der Kurorte Kipsdorf und Bärenfels. Sie sind Bestandteil der Objektliste „Schadstellen Wismut-Altbergbau“. Insbesondere die Nutzung des Gebietes zu Naherholungszwecken führt in Verbindung mit der unklaren Verwahrungssituation und möglichen Brucherscheinungen zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Dies begründet die Notwendigkeit einer Bergschadenkundlichen Untersuchung und Ableitung von Verwahrmaßnahmen.
 
Projektziele
Ziele sind die Sichtung und Bergschadenkundliche Bewertung der Grubenbaue und der Abflussstörung an Stolln 4. Daraus sollen die erforderlichen Verwahrmaßnahmen in Abhängigkeit der vorhandenen Schutzgüter abgeleitet und priorisiert werden. Anschließend erfolgt die Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der Objekte entsprechend der zu erarbeitenden Prioritäten.