Projekte

GBV Revier Glashütte, Stolen 14
GBV Revier Glashütte, Stolen 14

Stollen 9
Stollen 9


 

Grubenbauverwahrung Revier Glashütte

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Glashütte


Iststand

Das Erkundungsgebiet Glashütte befindet sich großteils innerhalb der gleichnamigen Ortschaft im Müglitztal südlich von Dresden. Die betrachteten Schadstellen bestehen aus 9 Stollen sowie zwei einzelnen Schürfen. Bei einer aktuellen Befahrung der Schadstellen im Jahr 2021 wurden an einzelnen Stollenmundlöchern Schäden und daraus resultierende Gefährdungen festgestellt. Teilweise sind Mundlöcher gesprengt worden und derzeit nur durch Geländeeinschnitte oder Erosion erkennbar. Vereinzelt sind aber auch unzureichend gesicherte Bruchtrichter anzutreffen. Über die ehemaligen Erkundungsarbeiten ist wenig bekannt, da die Unterlagen dazu nicht erhalten geblieben sind. Durch die unklare Verwahrsituation besteht daher weiteres Potential für Setzungs- und Verbrucherscheinungen. Im Rahmen einer Planung sollen die derzeit bekannten Objekte untersucht, entsprechend priorisiert und anschließend ggf. verwahrt werden. Das Gebiet des ehemaligen Erkundungsreviers liegt in unmittelbarer Siedlungsnähe und wird auch touristisch genutzt.

Begründung Wismut-Altstandort

Bis 1950 fanden vorwiegend Rekognoszierungs- und Revisionsarbeiten statt, bei denen einige kleinere Uranlagerstätten und Erzvorkommen, v. a. in alten Erzgruben wie Niederpöbel, Bärenhecke und Glashütte entdeckt wurden. Daraufhin erfolgten intensive Erkundungs- und Gewinnungsarbeiten, die sich bis 1953 hinzogen. Radiohydrochemische Proben von Grubenwässern ergaben Radonwerte bis zu 2.500 Eman. Zwischen 1950 – 1959 wurden in größerem Maßstab (1:2.500 bis 1:10.000) u. a. Untersuchungen im Gebiet Bärenstein - Glashütte durchgeführt. Dabei wurden die kleinen Erzvorkommen Johnsbach und Glashütte-Dittersbach entdeckt. Außerdem fand man zahlreiche radioaktive Anomalien unterschiedlicher Intensität und geologischer Zuordnung. Einige davon (nördlich Glashütte und südlich Liebstadt) wurden mit leichten Bergbauarbeiten (Schurfgräben, kleine Schurfschächte) untersucht, die meisten blieben jedoch ohne Einschätzung. Die Ergebnisse der Anomalie-Einschätzung wie auch die primären Unterlagen der Arbeiten dieser Periode sind nicht erhalten geblieben.

Bewertung Prioritätensetzung

Die Grubenbaue liegen teilweise in der Ortslage Glashütte und sind Bestandteil der Objektliste „Schadstellen Wismut-Altbergbau“. Insbesondere die Nutzung des Gebietes zu Naherholungszwecken führt in Verbindung mit der unklaren Verwahrungssituation und möglichen Brucherscheinungen zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Dies begründet die Notwendigkeit einer Bergschadenkundlichen Untersuchung und Ableitung von Verwahrmaßnahmen.

Projektziele

Ziele sind die Sichtung und Bergschadenkundliche Bewertung der Grubenbaue. Daraus sollen die erforderlichen Verwahrmaßnahmen in Abhängigkeit von den vorhandenen Schutzgütern abgeleitet und priorisiert werden. Anschließend erfolgt die Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der Objekte entsprechend der zu erarbeitenden Prioritäten.