Projekte

GBV Hammerunterwiesenthal, Schurf 2
GBV Hammerunterwiesenthal, Schurf 2

Stollen 2
Stollen 2


 

Grubenbauverwahrung Hammerunterwiesenthal

Erzgebirgskreis/Stadt Oberwiesenthal


Iststand

Die Lagerstätte Bärenstein/ Niederschlag und die umliegenden Erkundungsschürfe liegen großteils in der Gemeinde Oberwiesenthal und vereinzelt in Bärenstein in der sächsisch-tschechischen Grenzregion. Die derzeit betrachteten Schadstellen bestehen aus 8 Stollen, 15 Schürfen, 2 Schächten sowie einem Überhauen. Bei einer aktuellen Befahrung der Schadstellen Anfang 2022 wurde an fast allen bekannten Punkten unzureichend gesicherte Bruchtrichter und verbrochene Stollenmundlöcher festgestellt. Entsprechend des vorliegenden Risswerks besitzen fast alle Schürfe und Stollen des Grubenfeldes Füllörter und angeschlagene Strecken. Durch die unklare Verwahrsituation besteht daher weiteres Potential für Setzungs- und Verbrucherscheinungen. Einige Schadstellen wurden bereits in der Vergangenheit verwahrt bzw. saniert und einer Nachnutzung übergeben. Für eine bessere Bearbeitbarkeit wurden die bisher unbearbeiteten Bereiche der Lagerstätte Niederschlag und angrenzender Explorationsobjekte zusammengefasst. Im Rahmen einer Planung sollen die verbliebenen Objekte untersucht, entsprechend priorisiert und anschließend ggf. verwahrt werden. Das Gebiet des ehemaligen Erkundungsreviers liegt in Siedlungsnähe und wird auch touristisch genutzt.


Begründung Wismut-Altstandort

Zum Objekt 24, das geologische Erkundungsarbeiten ausführte, gehörte 1947 neben den Erkundungsrevieren Oberwiesenthal, Grummbach und Rittersgrün der Jacobstolln und der Tiefe Preußenstolln in der Lagerstätte Bärenstein/Niederschlag. Die Erkundungsarbeiten verliefen positiv, sie führten zur Anlage der Schächte 111, 133 und 169. Im November 1948 wurden das Erkundungsobjekt 24 und der Schacht 34 des Objektes 04 zum Erkundungs- und Gewinnungsobjekt 07 (1948 bis 1950) zusammengeschlossen. Am 11.12.1954 wurden die Schächte des Reviers Niederschlag III, des letzten im Bereich der Lagerstätte Bärenstein/Niederschlag, buchhalterisch abgeschrieben und damit die Bergarbeiten durch die Wismut beendet.


Bewertung Prioritätensetzung

Die Grubenbaue liegen teilweise in der Ortslage Hammerunterwiesenthal und sind Bestandteil der Objektliste „Schadstellen Wismut-Altbergbau“. Insbesondere die Nutzung des Gebietes zu Naherholungszwecken führt in Verbindung mit der unklaren Verwahrungssituation und möglichen Brucherscheinungen zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Dies begründet die Notwendigkeit einer Bergschadenkundlichen Untersuchung und Ableitung von Verwahrmaßnahmen.


Projektziele

Ziele sind die Sichtung und Bergschadenkundliche Bewertung der Grubenbaue. Daraus sollen die erforderlichen Verwahrmaßnahmen in Abhängigkeit von den vorhandenen Schutzgütern abgeleitet und priorisiert werden. Anschließend erfolgt die Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der Objekte entsprechend der zu erarbeitenden Prioritäten.