Pressemeldung

 

11.09.2018

Pumpen werden abgestellt: Grubenwasser aus Schneeberg läuft durch den Südumbruch

Bad Schlema. Ab sofort läuft das Wasser aus dem Grubengebäude des Schneeberger Reviers sicher durch den neu aufgefahrenen Südumbruch in den Schlemabach. Damit ist eine der letzten großen bergmännischen Sanierungsmaßnahmen der Wismut GmbH abgeschlossen.

Seit 2011 war die Auffahrung des Südumbruchs eines der Hauptaufgaben der untertägigen Sanierung in Bad Schlema. Von Mitte 2011 bis Ende 2014 hatte die Wismut GmbH die 1155 m Strecke südlich des Kurparks aufgefahren. 210 m der Gesamtlänge waren bereits vorhandene Grubenbaue und wurden nachbearbeitet.

Über 12 000 Kubikmeter Bergemasse sind bei der Auffahrung der Strecke angefallen und wurden auf die 1,5 Kilometer entfernte Halde 309 eingelagert. Besondere Anforderungen stellte die Rekonstruktion bestehender Grubenbaue. An mehreren Punkten mussten außerdem durchörterte Altstrecken hermetisiert werden, um Zutritte von Radon zu vermeiden.

Nachdem im Dezember 2014 die Auffahrung beendet war, wurde erst die Auffahrungstechnik zurückgebaut und schließlich auf der ganzen Strecke die Sohle betoniert sowie der Ausbau fertig gestellt. Die Sohlenbetonage dient der dauerhaften Stabilisierung lockerer, brüchiger Abschnitte des Stollens, die glatte Betonoberfläche minimiert später außerdem Ablagerungen und Ausspülungen. Im Anschluss wurden die Gleise für Wartungs- und Kontrollbefahrungen, die jährlich stattfinden werden, verlegt.

Der Südumbruch wurde notwendig, da während des aktiven Uranerzabbaus die Grubenbaue teilweise sehr nah zur Tagesoberfläche angelegt wurden. Das Gebiet senkte sich im Lauf der Zeit um mehrere Meter und mit ihm Bereiche des alten Wasserlösestollens Markus-Semmler. Die Grubengebäude Schneeberg und Schlema-Alberoda sind durch den Markus-Semmler-Stollen miteinander verbunden. Er dient als Wasserableitung der Grubenwässer und muss befahrbar und kontrollierbar gehalten werden. Im Bereich des heutigen Kurparks war er jedoch vollständig verbrochen, so dass die Schneeberger Wässer schon seit den 1950er Jahren teils über eine Rohrleitung abgeleitet, teils nach über Tage gepumpt werden mussten. Den behördlichen Vorgaben für eine langfristig sichere Grubenwasserableitung wird dieser Zustand nicht gerecht, so dass eine neue Wasserableitung notwendig war. Der Südumbruch wurde südlich des ehemaligen Deformationsgebietes aufgefahren und umgeht damit das Senkungsgebiet. Er gewährleistet nun durch natürliches Gefälle die energielose Ableitung der Grubenwässer in den Vorfluter. Im Durchschnitt sind das im Jahr ca. 570 Kubikmeter pro Stunde.

Die verbliebenen Sanierungsmaßnahmen in der Grube Schlema-Alberoda werden nach derzeitiger Planung 2024 abgeschlossen. Bis dahin werden noch Aufwältigungsarbeiten für eine optimierte Wetterführung durchgeführt und drei Schächte verwahrt. Anschließend müssen insgesamt 15 Kilometer offene Grubenbaue einschließlich notwendiger Tagesöffnungen auf unbestimmte Zeit unterhalten und kontrolliert werden.