Pressemeldung

 

17.02.2021

Bundeswirtschaftsministerium bestätigt Wismut-Sanierungsprogramm

Chemnitz. Das Bundesunternehmen Wismut GmbH hat sein Sanierungsprogramm für die Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen aktualisiert und neu bewertet. In seiner Funktionals Gesellschafter hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das Sanierungsprogramm 2020 als Grundlage für die künftigen Sanierungs- und Langzeitaufgaben bestätigt.
 
Regelmäßig überprüft und aktualisiert das Bergbauunternehmen die noch anstehenden Aufgaben. Als Betrachtungszeitraum sind 30 Jahre im Voraus vorgegeben. Das aktuelle Dokument beschreibt Arbeitsaufgaben und Finanzbedarf für den Zeitraum 2020 bis 2050. Der lange Zeitraum ist unter anderem notwendig, weil an den ehemaligen Betriebsstandorten voraussichtlich noch über Jahrzehnte hinweg schadstoffbelastetes Wasser gesammelt und gereinigt werden muss. Für die Sanierung der ehemaligen Uranbergbaugebiete in Thüringen und Sachsen wurden bis Ende 2020 rund
6,8 Milliarden Euro an Bundesmitteln ausgegeben.
 
In die Überarbeitung des Programms flossen der aktuelle Fortschritt bei den Sanierungsarbeiten, die im Prozess gewonnenen Erfahrungen, neueste technische und genehmigungsrechtliche Entwicklungen ebenso wie die Preis- und Kostensteigerungen der letzten Jahre ein. Das Programm wurde vom Gutachter des BMWi, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), geprüft und positiv bewertet.
 
Tätigkeitsschwerpunkte sind das Fertigstellen der Sanierung von Betriebsflächen, Halden und Absetzanlagen, untertägige Arbeiten, die das Ableiten der Grubenwässer und die Wetterführung sicherstellen, sowie die Anpassung der Infrastruktur an allen langfristig zu bewirtschaftenden Objekten und Einrichtungen. Hierzu zählen insbesondere die sechs Wasserbehandlungsanlagen sowie die Abfallentsorgungseinrichtungen des Unternehmens.
 
Der Abschluss der physischen Arbeiten ist an den sächsischen Standorten Königstein und Schlema-Alberoda bis 2025 vorgesehen. Die Arbeiten an der industriellen Absetzanlage Helmsdorf sollen bereits im Jahr 2022 beendet sein. Am längsten werden die Sanierungsarbeiten an der industriellen Absetzanlage Culmitzsch am Standort Seelingstädt in Thüringen andauern, mit deren Abschluss nicht vor dem Jahr 2028 gerechnet wird.
 
Nach Abschluss der Kernsanierung verbleiben eine Reihe von Nachsorge- bzw. Langzeitaufgaben, die ebenfalls Bestandteil des Sanierungsprogramms sind. Die Überwachung der ehemaligen Bergbau- und Aufbereitungsstandorte und vor allem das Wassermanagement werden die aufwendigsten und kostenintensivsten Aufgaben für die nächsten Jahrzehnte sein. Eine langfristige Behandlung der kontaminierten Wässer ist aus strahlenschutz- und wasserrechtlichen Gründen an fast allen Standorten zwingend notwendig. Die Dauer der Wasserbehandlung wird vor allem vom Schadstoffpotential der gefassten Wässer bestimmt. Auch auf den Flächen sanierter Halden und Absetzanlagen müssen Nachsorgemaßnahmen erfolgen, um u. a. sicherzustellen, dass der Zustand der Abdeckungen und sonstigen technischen Systeme langfristig erhalten bleibt. Hierzu zählen das Pflegen des Bewuchses und das Unterhalten von Wirtschaftswegen, Gräben und Hochwasserschutzeinrichtungen.
 
Parallel zum Sanierungsprogramm hat die Wismut GmbH ein aktualisiertes Personalkonzept erarbeitet. Geplant ist, die noch anstehenden Aufgaben weiterhin überwiegend mit eigenem Personal zu erfüllen und damit die fachliche Kompetenz und Handlungsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu gewährleisten. Derzeit beschäftigt die Wismut GmbH noch 890 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 
Medieninformation des Sächsischen Wirtschaftsministeriums 

Medieninformation des Thüringer Umweltministeriums