Pressemeldung



20.10.2022

Wismut beendet Verwahrung tagesnaher Grubenbaue

Aue-Bad Schlema. Die Wismut GmbH hat mit der Verwahrung der letzten tagesnahen Grubenbaue in Aue-Bad Schlema einen weiteren wichtigen Sanierungsabschnitt abgeschlossen.

Als tagesnah werden in der Grube Schlema-Alberoda die Grubenbaue bezeichnet, die eine Überdeckung von weniger als 80 m zur Tagesoberfläche haben. Aufgrund der ungenügenden geotechnischen Stabilität bestanden hier hohe Risiken für auftretende Bergschäden, z. B. in Form von Tagesbrüchen.

Um die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen bzw. dauerhaft zu gewährleisten, mussten diese tagesnahen Hohlräume verfüllt werden. Grundlage für diese planmäßigen Arbeiten war eine erste Bergschadenkundliche Analyse (BSA) von 1971 für den damaligen Bergbaubetrieb Aue zur Risikobewertung und damit Prognose der Gefährdungen. Die BSA wurde 1993 um das sogenannte Deformgebiet der Gemeinde Schlema erweitert. Dies war eine wesentliche Vorrausetzung für die Sanierungsarbeiten in diesem Bergschadenareal und die anschließende Errichtung des Kurparks. 1994 wurde die BSA erneut überarbeitet und mögliche Auswirkungen der Flutung der Grube Schlema-Alberoda berücksichtigt.

Als Technologie wurde vorrangig die Verfüllung, bergmännisch Versatz genannt, angewendet. Über sogenannte Untersuchungsgesenke (kleine Schächte) wurden die betreffenden Grubenbaue aufgeschlossen, um anschließend mit Druckluft über Rohre Sand und später Bauschutt einzublasen. Ab 1994 brachte man den Versatz auch über Bohrungen, der überwiegend aus Beton bestand, ein. Einige der bereits Ende der 1950er Jahre mit Sand verfüllten tagesnahen Grubenbaue mussten in diesem Zusammenhang erneut überprüft werden. Dies erfolgte über Bohrungen, wie zum Beispiel Ende 2021/Anfang 2022 im Bereich der Anton-Günther-Straße/Grüner Winkel im Ortsteil Bad Schlema. Hier mussten nochmals ca. 420 m³ Beton eingebracht werden.

Seit 1990 hat die Wismut am Standort Aue insgesamt 96 Gesenke geteuft, 2.714 tagesnahe Grubenbaue verwahrt und fast 210.000 m³ Hohlräume verfüllt. Allein im Deformgebiet Bad Schlemas wurden 1.085 Grubenbaue verwahrt. Dafür wurden 106 km Bohrungen niedergebracht und über diese ca. 38.000 m³ Beton und 400 m³ Lockermassen eingebracht.


Im Bereich der Eichhörnchenquelle im Silberbachtal wurden die letzten tagesnahen Grubenhohlräume verwahrt
Im Bereich der Eichhörnchenquelle im Silberbachtal wurden die letzten tagesnahen Grubenhohlräume verwahrt
Versatzbohrung 2014 in Bad Schlema mit einem Raupenbohrgerät
Versatzbohrung 2014 in Bad Schlema mit einem Raupenbohrgerät
Versatzbohrung 2021 in Bad Schlema
Versatzbohrung 2021 in Bad Schlema


Im Bereich des Kurparks wurden über 1.000 Grubenbaue verwahrt (Foto 2014)
Im Bereich des Kurparks wurden über 1.000 Grubenbaue verwahrt (Foto 2014)