Pressemeldung


 

14.04.2023

Studierende forschen im Rahmen des Wismut-Erbe-Projektes

Chemnitz. Die Wismut Stiftung gGmbH startet ein Kooperationsprojekt mit der TH Lübeck zum Thema „Ein Wismut-Erbe-Haus in der Neuen Landschaft Ronneburg“. Ziel ist es, Ideen für einen neu entstehenden Präsentationsort auf Basis des bestehenden Umsetzungskonzeptes zum Wismut-Erbe in Ostthüringen zu entwickeln. Dazu sind 25 Studenten am 14. April 2023 nach Ronneburg gereist. 

Die Geschichte des Uranerzbergbaus und dessen Sanierung – in Ronneburg stellvertretend für die gesamte Region Ostthüringen – ist im wörtlichen Sinne die des Aufbruchs, des Umbruchs und der Heilung bzw. Wiedergutmachung. Aufgabe der Wismut Stiftung gGmbH ist es, hier eine von zwei Präsentationsstätten zu schaffen, die das vielfältige und ambivalente Erbe der Wismut auch in seiner weltpolitischen Dimension in das öffentliche Bewusstsein rückt. Der neue Präsentationsort liegt idealerweise inmitten der sanierten Landschaft, schlägt thematisch eine Brücke zu weiteren Erinnerungsorten und wird perspektivisch das zur Bundesgartenschau 2007 entstandene Wismut*Objekt90 ablösen.
Für erste Ideen und Visionen zu dieser Aufgabe kooperiert die Wismut Stiftung jetzt mit der Technischen Hochschule Lübeck. Dabei wird explizit die junge Generation einbezogen.

Bei dem Lehrforschungsprojekt entwerfen die Studierenden im Rahmen ihres Architekturstudiums Konzepte für einen konkreten Standort, tragen die spezifischen Nutzungsanforderungen zusammen und entwickeln Ideen zur Gestalt eines neuen Wismut-Erbe-Hauses für Ronneburg. Die Studierenden werden dafür zwölf Monate lang rund um das Wismut-Erbe-Projekt und die Neue Landschaft Ronneburg forschen und ihr Fachwissen bei diesem konkreten Planungsfall anwenden und ausbauen. Sie werden Visionen für ein „Wismut-Erbe-Haus“ in Ronneburg entwerfen – jedoch nicht im Alleingang. Im Verlauf sollen ganz wesentlich auch Ideen der Öffentlichkeit einfließen. Interessierte Menschen aus Ronneburg und Umgebung können sich einbringen, denn: Jede gute Architektur wird aus der lokalen Geschichte und ihren Geschichten entwickelt.

Dazu werden von den Studierenden Beteiligungsformate entwickelt, die an Vor-Ort-Aktionstagen am 16. und 17. Juni alle Interessierten einbeziehen. Die daraus identifizierten Anregungen und Wünsche der Bevölkerung und lokalen Akteur*innen fließen danach in die konkreten Umsetzungsentwürfe ein.

Zum Start des Projektes am 14. April 2023 in Ronneburg steht ein erstes Kennenlernen der Landschaft und ihrer Akteur*innen auf der Agenda. Die Studierenden besichtigen die Ausstellungen des Bergbauvereines in Ronneburg sowie im Wismut*Objekt 90. Bei einer anschließenden Wanderung zur Schmirchauer Höhe erlangen sie Informationen zur Bergbaufolgelandschaft und ihren aus Bergbau und Sanierung entstandenen Spezifika.
Am 3. September 2021 unterzeichneten die beiden Freistaaten Thüringen und Sachsen gemeinsam mit dem Bund ein Verwaltungsabkommen zum Umgang mit dem Wismut-Erbe. Im Dezember 2021 wurde die Wismut Stiftung gGmbH als Tochterunternehmen der Wismut GmbH gegründet und nahm 2022 ihr operatives Geschäft auf. Die Gesellschaft wird vom Bund und den beiden Ländern Sachsen und Thüringen mit insgesamt 24 Mio. Euro finanziert.

Die Wismut Stiftung gGmbH soll in Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen und privaten Einrichtungen der Wismutregion sowie darüber hinaus das Wismut-Erbe bewahren und die Historie des Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen in allen seinen Auswirkungen einer breiten Öffentlichkeit vermitteln und zugänglich machen.




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