28.10.2019
Sanierungsbeginn an der IAA Hakenkrümme in Aue-Bad Schlema
Unter großem Interesse der Öffentlichkeit fand am 15. Oktober 2019 in Aue-Bad Schlema der 1. Spatenstich zur Sanierung der Industriellen Absetzanlage (IAA) Hakenkrümme statt. Damit wird ein weiteres Großprojekt im Rahmen des Verwaltungsabkommens zur Sanierung der sächsischen Wismut-Altstandorte in Angriff genommen.
Eine 2-jährige Sanierung soll die Altlast vor Ort sichern. Zu Beginn erfolgt eine Abflachung des Dammes, damit dessen Standsicherheit auch langfristig gewährleistet ist. Die abgelagerten Rückstände werden mit einer dichten Schicht aus Mineralboden abgedeckt. Dies setzt die Begradigung der Oberfläche und Umlagerungen aus den Randbereichen in den Zentralteil der IAA voraus. Nach Aufbringen des Oberbodens wird der Bereich wieder begrünt und bepflanzt. Abschließend werden Wege angelegt, um den Bereich pflegen und nutzen zu können. Durch die Anbindung an das vorhandene Wegesystem ist der Bereich dann auch für Wanderer und Radfahrer zugänglich.
Die IAA hat ihren Namen von der ehemals vorhandenen Flussschleife „Hakenkrümme“ des Schwarzwassers, welche dem frühen Uranerzbergbau der SAG/SDAG Wismut zum Opfer gefallen ist. Der Uranerzbergbau im Gebiet wurde jedoch 1952 bereits wieder eingestellt und dieser Bereich bis 1957 genutzt, um Tailings, d. h. feinkörnige Rückstande der Uranerzaufbereitung einzuspülen. Später wurden durch die Stadt Aue noch Hausmüll, Aschen, Schlacken sowie Industrieabfälle eingelagert. In den 1980er Jahren wurden diese mit Bauschutt abgedeckt. Insgesamt lagern in der IAA 1,13 Mio. m³ an Rückständen.
Da es sich bei der IAA Hakenkrümme um eine Mischaltlast handelt, erfolgt die Finanzierung nur zu knapp 2/3 aus dem Verwaltungsabkommen Wismut-Altstandorte. Die restlichen Mittel werden durch die Stadt Aue-Bad Schlema, das Landratsamt Erzgebirgskreis und den Sachsenforst bereitgestellt.
