Wismut News



22.06.2021

Letzte Injektion beim Forschungsprojekt zur Flutung der Grube Königstein

Vor sieben Monaten startete ein hydrochemischer Test als eine wesentliche Maßnahme zur Vorbereitung der finalen Flutung der Grube Königstein. Nun wurde die letzte Injektion über die Messstelle am Rand von Leupoldishain durchgeführt.

Der Feldversuch wurde mit der letzten Injektion von Butanol am 16. Juni 2021 beendet. Durch die Zugabe von Butanol werden sogenannte Reduktionsprozesse angeregt. Dadurch werden die in der Grube verbliebenen gelösten Schwermetalle sowie Uran bereits unterirdisch ausgefällt. Ziel des Versuches ist es, die geochemischen Bedingungen so zu beeinflussen, dass Schadstoffe in der gefluteten Grube verbleiben. Dadurch soll eine Beeinflussung des Grundwassers im Umfeld wirksam verringert werden. Schon während des Versuches konnte die Unterstützung der bereits ablaufenden mikrobiellen Reduktionprozesse nachgewiesen werden. Die Wasserqualität in der Messstelle verbesserte sich deutlich. So nahm die Sulfatkonzentration im Bereich der Messstelle um ca. 80 % ab.


Bei dem Versuch wurde an der Grundwassermessstelle k-77018 ein sogenanntes Push-Pull-Verfahren angewandt. Das heißt, dass Flutungswasser aus der Grundwassermessstelle ausgefördert, mit reaktiven Lösungen (Lauge und Butanol) angereichert und dann wieder in die Grube verstürzt wurde. Nach einer bis zu zweiwöchigen Reaktionszeit wird die Ausförderung und Infiltration wiederholt. Die Messstelle k-77018 im Grubenbereich eignete sich aufgrund der dort vorherrschenden geringen Strömungsgeschwindigkeiten gut für dieses Versuchskonzept, da kein Abstrom des angereicherten Grubenwassers zu erwarten war.

An den hydrochemischen Test schließt sich nun eine zweimonatige Monitoringphase an. Durch 14-tägige Probenahmen soll die Nachhaltigkeit der Maßnahme untersucht werden. Zudem werden die erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Studie ausgewertet. Mit dem Test wird ein Injektionsverfahren vorbereitet, das der Verbesserung der Qualität des Grubenwassers dienen und als unterstützende Maßnahme bei der weiteren Flutung der Grube in einem größeren Umfang eingesetzt werden soll. Dazu werden derzeit geeignete Aufgabepunkte gesucht und vorbereitet.




Der Feldeversuch wird am Rande von Leupoldishain durchgeführt
Der Feldeversuch wird am Rande von Leupoldishain durchgeführt
Grundwassermessstelle k-77018
Grundwassermessstelle k-77018
Vor sieben Montaen startete das Projekt
Vor sieben Montaen startete das Projekt