Wismut News

Das Forschungsprojekt wurde an einer Messtelle am Rande von Leupoldishein durchgeführt
Das Forschungsprojekt wurde an einer Messtelle am Rande von Leupoldishein durchgeführt

 

23.09.2021

Flutung Königstein: Injektionsverfahren zeigt Wirkung

Mitte Juni 2021 beendete die Wismut einen Feldversuch bei dem durch Zugabe von Butanol die Qualität des Grubenwassers positiv beeinflusst werden sollte. Im Anschluss wurde durch regelmäßige Probenahmen die Nachhaltigkeit der Maßnahme untersucht.
 
Derzeit werden die erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Studie ausgewertetund in einem Abschlussbericht zusammengefasst. Ergebnis: die Wasserqualität an der Messstelle verbesserte sich erheblich. Durch die Injektion der Lösung(Natronlauge und Butanol)wird Säureabgebaut und Schadstoffe immobilisiert. So nahm die Sulfatkonzentration im Bereich der Messstelle um ca. 80 % ab. Damit konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass sich die Zugabe einer reaktiven Lösung positiv auf das Grubenwasser auswirkt.
 
Die Grube ist seit 2013 zu etwa zwei Dritteln geflutet. Die weitere Flutung der Grube Königstein ist ein großes Ziel der kommenden Jahre. Seit den 1990er Jahren gibt es Versuche die chemischen Verhältnisse des Flutungswassers zu verbessern. Ziel ist es eine technologisch umsetzbare und genehmigungsfähige Lösung für die weitere Flutung zu realisieren.
 
Auf Grundlage des Tests wird nun ein Verfahren entwickelt, das als unterstützende Maßnahme zur weiteren Flutung eingesetzt werden soll. Es ist geplant, das Injektionsverfahren im großtechnischen Stil im Rahmen eines 2. hydraulischen Tests als unterstützende Maßnahme ab Juli 2022 anzuwenden. Dazu werden derzeit geeignete Aufgabepunkte gesucht und vorbereitet.
 
Injektionsverfahren:
 
Durch die Zugabe von Butanol werden sogenannte Reduktionsprozesse angeregt. Dadurch werden die in der Grube verbliebenen gelösten Schwermetalle sowie Uran bereits unterirdisch ausgefällt. Ziel ist es, die geochemischen Bedingungen so zu beeinflussen, dass Schadstoffe in der gefluteten Grube verbleiben. Dadurch soll eine Beeinflussung des Grundwassers im Umfeld wirksam verringert werden. Schon während des Versuches konnte die Unterstützung der bereits ablaufenden mikrobiellen Reduktionprozesse nachgewiesen werden.
 
DerVersuch wurde an der Grundwassermessstelle k-77018im sogenanntenPush-Pull-Verfahren durchgeführt. Das heißt, dass Flutungswasser wurde aus der Grundwassermessstelle ausgefördert, mit reaktiven Lösungen (Lauge und Butanol) angereichert und dann wieder in die Grube verstürzt. Nach einer bis zu zweiwöchigen Reaktionszeit wird der Vorgang wiederholt.