Pressemeldung

 

11.11.2019

Sanierungsmaßnahmen am Schacht 38 abgeschlossen

Aue-Bad Schlema. Die Wismut GmbH hat die Nachverwahrung des Schachtes 38 beendet und die Bauarbeiten im Umfeld der Grunertbergstraße in Bad Schlema abgeschlossen. Der Schacht und dessen verbrochenes Umfeld sind stabilisiert und gesichert. Bereits vergangene Woche erhielt die Straße eine neue Asphaltschicht. Die Kosten der komplexen und aufwändigen Sanierungsmaßnahme beliefen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Insgesamt wurden in den vergangenen knapp fünf Jahren 106 Erkundungs- und Verwahrbohrungen niedergebracht und der Sanierungsbereich mit rund 3500 Kubikmeter Beton stabilisiert.

Am 28. Dezember 2014 war in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Wismut-Schachtes 38 an der Grunertbergstraße ein Tagesbruch entstanden. Das Erdloch unterhalb eines Fußweges erstreckte sich auf einer Fläche von 6 mal 9 Metern und war ca.10 Meter tief. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen durch Verfüllen des offen liegenden Bruches mit Beton und Sand folgten zwei Jahre intensiver Erkundung und Planung der komplexen Sanierungsmaßnahme.

Als Ursache für den Tagesbruch erwies sich der verwahrte Schacht 38 in unmittelbarer Nähe. Der knapp 600 Meter tiefe Schacht war 1947/48 geteuft, in den 1950er Jahren erweitert und bereits 1986/87 durch die SDAG Wismut mit einer Betonplombe verschlossen worden. Die Sanierungserkundung ergab, dass in einer Tiefe von ca. 58 bis 76 Metern Ausbrüche der Schachtwandung entstanden waren. Vom in der Schachtakte dokumentierten ursprünglichen Holzausbau und den Einbauten war nichts mehr vorhanden. Die Bruchmassen waren in den unterhalb der Betonplombe leerstehenden Schacht ausgelaufen, so dass sich letztlich ein bis zur Tagesoberfläche reichender Bruchkörper entwickeln konnte.

Im Frühjahr 2017 begannen die aufwändigen Sanierungsarbeiten. Nachdem im Vorfeld der Flutungspegel in der Grube zunächst um 15 Meter auf 287 m NN abgesenkt worden war, wurde im ersten Bauabschnitt der in der Schachtröhre noch vorhandene Hohlraum durch zwei vertikale Bohrungen mit Beton verfüllt.

Der zweite Teil der Maßnahme diente der Stabilisierung des Bruchkörpers zwischen Tagesbruch und Schachtröhre. Hierzu wurden 53 Bohrungen mit rund 2500 Bohrmetern rasterförmig vom Schacht ausgehend bis zum Tagesbruch niedergebracht und mit Beton verpresst.

Im dritten Bauabschnitt musste der Füllortbereich auf der -60-m-Sohle verschlossen werden. Zu diesem Zweck wurden die in ca. 100 Meter Tiefe liegenden Streckenabgänge von über Tage angebohrt und mit Unterwasserbeton verschlossen. Hierdurch wird in ein mögliches Auslaufen der Bruchmassen aus dem Schacht verhindert.

Der letzte Abschnitt der Verwahrmaßnahme war der Stabilisierung der Bruchmassen im Schacht selbst gewidmet. Dazu wurden ab September 2018 sechs Bohrungen in die Schachtröhre abgeteuft und mit 350 m³ Zementsuspension verpresst.

In den vergangenen Wochen durchgeführte Kontrollbohrungen bestätigten den Erfolg der Gesamtmaßnahme.