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Flächensanierung/Gebäudeabbruch Betriebsfläche der Schächte 52 und 227

Aue-Schwarzenberg/Stadt Johanngeorgenstadt


Iststand
Im Bereich der ehemaligen Betriebsfläche der Schächte 52 und 227 befindet sich heute ein innerstädtisches Gewerbegebiet, auf dem sich klein- und mittelständische Gewerbebetriebe angesiedelt haben. Teile der ehemaligen Betriebsgebäude des Wismutaltbergbaus sind seit Jahren ungenutzt, was zu einer Zunahme von städtebaulichen und ökologischen Missständen geführt hat. Durch nicht vollständig beräumte ehemalige Uranerzlagerplätze auf der gewerblich genutzten Fläche ist lokal eine deutlich erhöhte Umweltradioaktivität vorhanden (spez. Ra-226-Aktivität in der Oberflächenschicht bis 93 Bq/g). Im Stadtentwicklungskonzept (Stand 2003) ist für die ehemalige Betriebsfläche des Wismutaltbergbaues ausgewiesen, dass das bestehende Gewerbegebiet erhalten bleiben sowie städtebauliche und ökologische Missstände beseitigt werden sollen. Dazu ist es erforderlich, die Quellen für die lokal deutlich erhöhte Umweltradioaktivität in dem Maße zu beseitigen, dass eine gefahrlose Weiternutzung als Gewerbestandort gewährleistet wird. Des weiteren sind nicht mehr nachnutzbare ehemalige Betriebsgebäude des Wismutaltbergbaus abzureißen. Dafür werden genehmigungsfähige und vergabereife Planungsunterlagen im Rahmen der Realisierung des genehmigten Teilprojekts 2045.10 Planung erstellt. Im Ergebnis eines Ortstermins am 10.01.2006 mit Vertretern des Sanierungsbeirats, der Stadtverwaltung von Johanngeorgenstadt, PGAC sowie des Projektträgers Altstandorte wurde festgestellt, dass nur die komplette Sanierung der ehemaligen Betriebsfläche der Schächte 52/227 Standortes mit dem Abriss aller nicht nutzbaren Gebäude zielführend im Sinne der weiteren Entwicklung des vorhandenen, in Nutzung befindlichen Gewerbestandortes ist.

Begründung Wismut-Altstandort
Teufbeginn für den Schacht 52 war der 01.08.1948. Die Übergabe in den Uranerzabbau erfolgte am 20.11.1949. Die Teufe des Schachts 227 begann am 15.05.1949. Die Übergabe in den Abbau erfolgte am 06.04.1950. Zu diesem Zeitpunkt waren auch alle für die Bergarbeiten erforderlichen Betriebsgebäude fertig gestellt. Beide Schächte waren bis zur Einstellung der Abbauarbeiten im Bereich der Lagerstätte Johanngeorgenstadt im September 1958 in Betrieb. Die Übergabe der nach Einstellung des Uranerzbergbaus vorhandenen Gebäude und Anlagen an den Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt fand am 23.10.1959 statt. (GRS-Nr.: 11355)

Bewertung Prioritätensetzung
Die Sanierung der ehemaligen Betriebsfläche der Schächte 52 und 227 wird im Standortsanierungskonzept Johanngeorgenstadt als vordringlich ausgewiesen. Bei einem Ortstermin im Januar 2006 wurde dieser Standort als ein Schwerpunkt der Regionalentwicklung durch den Bürgermeister der Stadt Johanngeorgenstadt erneut bestätigt. Ein Investor beabsichtigt, im Verlauf des 2. Halbjahres 2006 eine Firmenerweiterung mit Neubau einer Werkhalle auf der zu sanierenden Fläche vorzunehmen. Da die Einlagerung der radioaktiv kontaminierten Sanierungsrückstände im Schüttkörper Westplateau auf der Zentralschachthalde vorgesehen ist, bestehen auch aus diesem Aspekt terminliche Abhängigkeiten, die eine baldige Realisierung dieses Projektes erfordern.

Teilprojektziele
Ausführung von Sanierungsmaßnahmen zur Reduzierung der lokal erhöhten Umweltradioaktivität und zur Beseitigung von ökologischen und städtebaulichen Missständen im Bereich der ehemaligen Betriebsfläche der Schächte 52/227 als Voraussetzung für die Entwicklung des Standortes.