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Grubenbauverwahrung Überhauen 6, 26, 27 (SF 14)

Aue-Schwarzenberg/Schneeberg


Iststand
Der Gangzug St. Georg-Walpurgis-Flachen gehört zu den bedeutendsten und mit am meisten bebauten Erzgängen der Lagerstätte Schneeberg. Der großflächig über mehrere hundert Jahre bebaute NW-SO streichende und 70° bis 80° einfallende Gangzug erstreckt sich über hunderte Meter quer durch Schneeberg. Der Abbau reicht von der Tagesoberfläche bis unter den Markus-Semmler-Stolln an den Granitkontakt.
Im Zeitraum 1972 bis 1985 wurden umfangreiche Verwahrungsarbeiten auf den tagesnahen Grubenbauen (Abbauhohlräume und Überhauen) der Gänge St. Georg-Walpurgis-Flachen und Georg II-Flachen durchgeführt. In den Folgejahren wurden in dem verwahrten Bereich mindestens fünf weitere (neue) Tagesbrüche registriert.
Mit der Erarbeitung des Standortsanierungskonzeptes Schneeberg erfolgte auf der Grundlage der Bergschadenkundlichen Analyse Schneeberg/Neustädtel von 1978 eine Neubewertung der tagesnahen Grubenbaue und Tagesöffnungen hinsichtlich ihrer bergschadenkundlichen Zuordnung in Sicherungsstufen (Abschlussbericht der Bergsicherung Schneeberg GmbH zur „Bewertung der untertägigen Situation zur Ableitung notwendiger Arbeiten für das Grubenfeld Schneeberg“). Das durch tagesnahen Abbau und Tagesöffnungen auf den Gängen St. Georg-Walpurgis-Flachen und Georg II-Flachen beeinflusste Gebiet ist dort als Sanierungsfläche 14.1 aufgeführt.
Die gegenwärtige Nutzung der Sanierungsfläche 14.1 ist im wesentlichen durch Wohnbebauung, Mischgebiet und örtliche Verkehrstraßen gekennzeichnet.
Im Rahmen der Vorplanung zur Verwahrung von Schacht 50 - Kinder Israel (Projekt-Nr. 2014) -wurde festgestellt, dass eine bohrtechnische Erkundung der aktuellen Hohlraumsituation in den tagesnahen Abbau- und Verwahrbereichen auf den Gängen St. Georg-Walpurgis-Flachen und Georg II-Flachen als Entscheidungsgrundlage für weitere Verwahrungsarbeiten in der Sanierungsfläche 14.1 in Schneeberg erforderlich ist.

Begründung Wismut-Altstandort
In den Jahren 1947 bis 1949 wurden im Bereich des Schachtes 50 (Kinder Israel) auf den Gangflächen St. Georg-Walpurgis-Flachen und Georg II-Flachen durch die SAG Wismut intensive Abbauarbeiten zur Uranerzgewinnung durchgeführt.

Bewertung Prioritätensetzung
Im Standortsanierungskonzept Schneeberg (Abschlussbericht der Bergsicherung Schneeberg GmbH zur „Bewertung der untertägigen Situation zur Ableitung notwendiger Arbeiten für das Grubenfeld Schneeberg“) werden dauerhafte Verwahrmaßnahmen auf den Gängen St. Georg-Walpurgis-Flachen und Georg II-Flachen vorgeschlagen. Durch die Zusammenlegung der bohr-technischen Erkundungsarbeiten mit der Verwahrung des Schachtes 50 (Kinder Israel) können bei einem wesentlichen Teilstück der Sanierungsfläche 14.1 die bestehenden Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit zeitnah beseitigt und durch Synergieeffekte wirtschaftliche Vorteile bei der Grubenbauverwahrung erzielt werden. Die Sanierungspriorität aus Sicht der Kommunalverwaltung wird als hoch eingestuft.

Projektziele
Im Rahmen der Nachverwahrung des Schachtes 50 (Kinder Israel) im Bereich der Sanierungsfläche 14.1 erfolgte unter dem Teilprojekt 10 die bohrtechnische Erkundung der im Umfeld des Schachtes befindlichen tagesnahen Grubenbaue auf den Gängen St. Georg-Walpurgis-Flachen und Georg II-Flachen. Zielstellung war die Ermittlung der berg- und geotechnischen Situation auf den dort befindlichen tagesnahen Abbauflächen sowie des Verwahrzustandes der vor mehr als 20 Jahren verwahrten Tagesöffnungen. Mit der Auswertung der Bohrergebnisse wurde im Bereich der Überhauen 26 und 27 (St. Georg-Walpurgis-Flachen) und Überhauen 6 (7b) (Georg II-Flachen) die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Nachverwahrung festgestellt.
Teilprojektziel ist die Durchführung von Maßnahmen zur langzeitsicheren Verwahrung der tagesbruchgefährdeten Grubenbaue im Bereich der Überhauen 6, 26 und 27.