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Planung Sanierung Thierteich und Umfeld

Vogtlandkreis/Tannenbergsthal


Iststand
Der Thierteich befindet sich im Ortsteil Jägersgrün der Gemeinde Tannenbergsthal. Er dient als Brauchwasserreservoir für die Energieerzeugung im Sägewerk Seidel und ist gleichzeitig in touristische Aktivitäten eingebunden. Im Uferbereich sind Wanderwege angelegt, Parkbänke aufgestellt, ein Rastplatz für Wanderer errichtet sowie eine Jagdhütte des Forstbezirks Adorf erbaut worden. Im Zeitraum von etwa 1950 bis 1972 erfolgten Einträge von Uranerzaufbereitungsrückständen in die Teichanlage, die vorrangig vom Damm der IAA 1 durch Niederschläge abgespült, über Bodabach, Kleine Pyra und den Betriebsgraben des Sägewerks in den Thierteich gelangten und dort zu dessen wiederholter Verlandung führten. Infolge dessen wurde der Thierteich bereits mehrfach entschlämmt. Die überwiegend aus Uranerzaufbereitungsrückständen bestehenden Entschlämmungsmassen wurden unmittelbar östlich vom Thierteich abgelagert (sog. Halde am Thierteich GRS-Nr. 11751). Eine Abdeckung der Uranerzaufbereitungsrückstände erfolgte bis heute nicht. Die Fläche ist nur mit einer Grasnarbe und Einzelbäumen bewachsen. Im Bereich der etwa 0,52 ha großen Ablagerungsfläche von Entschlämmungsmassen, von nicht vollständig beräumten Uferbereichen des Thierteiches sowie in Teilbereichen des Betriebsgrabens des Sägewerks tritt gegenwärtig eine deutlich erhöhte Umweltradioaktivität auf, die aufgrund der bestehenden Nutzungssituation im Bereich des Thierteiches zu nicht unerheblichen effektiven Dosen für Referenzpersonen aus der allgemeinen Bevölkerung führen kann.

Begründung Wismut-Altstandort
Der Thierteich und dessen Umfeld wurden ursächlich im Zusammenhang mit dem Betreiben der Uranerzaufbereitungsanlage Objekt 32 der SAG/SDAG Wismut durch die Ablagerung von
Uranerzaufbereitungsrückständen radioaktiv kontaminiert. Die Uranerzaufbereitungsrückstände aus dem gravitativen Aufbereitungsprozess wurden vorrangig vom Damm der IAA 1 abgespült und durch die lokalen Vorfluter in den Thierteich verfrachtet. Die Abspülungen begannen etwa 1950 (Beginn des Baus der IAA 1) und endeten 1972 (Abschluss der Rekultivierungsarbeiten an den beiden Absetzanlagen der Uranerzaufbereitung in Schneckenstein).
(GRS-Nr.: 11751)

Bewertung Prioritätensetzung
Die Gemeinde Tannenbergsthal hat ein reges Interesse an der Sanierung des Thierteiches und dessen Umfeld. Dieses Gebiet stellt ein bevorzugtes Ausflugs- und Wandergebiet, sowohl für Einheimische als auch Touristen, dar. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch auf die Lage des potentiellen Sanierungsstandortes mit seinen umfangreichen Ablagerungen von Uranerzaufbereitungsrückständen in der Schutzzone II B (äußere engere Schutzzone) der Trinkwassertalsperre Eibenstock.

Teilprojektziele
Für das Sanierungsvorhaben sind ausführungsreife Planungsunterlagen zur Sanierung des Thierteiches und dessen Umfeld zu erstellen. Nach Erreichen der Genehmigungsfähigkeit für das Sanierungsvorhaben erfolgt die Beantragung der Sanierungsausführung.