Projekte

 

Grubenbauverwahrung Bereich Schacht 58

Aue-Schwarzenberg/Stadt Johanngeorgenstadt


Iststand
Der Schacht 58 (Neptunus) befindet sich etwa 10 m südlich von einem Dauerkleingarten und etwa 35 m südwestlich eines gewerblich genutzten Gebäudes in Randlage der Siedlungsgebiete des Ortsteils Mittelstadt der Stadt Johanngeorgenstadt. Der Schacht 58 wurde Ende 2002/Anfang 2003 im Auftrag des OBA geöffnet und sollte zum Abwetterschacht für die Grube Johanngeorgenstadt ausgebaut werden. Das Projekt wurde inzwischen aufgegeben. Der geöffnete Schacht stellt eine akute Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar, zumal die damals errichtete Arbeitsbühne und Schachtabdeckung zunehmend maroder wird. Der Schacht 58 ist 153,4 m tief und besitzt einen geschossenen Querschnitt von 16,25 m².
Im unmittelbaren Umfeld des Schachts 58 befinden sich auch tagesnahe Grubenbaue im Bereich des Glockenklang-Stollns. Auf etwa 110 m Länge ab dem eingeebneten Stollnmundloch sind die vorhandenen Grubenbaue in die Sicherungsstufe 1 (Tagesbruchgefahr) eingestuft. Im Bereich des tagesbruchgefährdeten Stollnabschnitts ist bereits ein Tagesbruch gefallen (Schadstelle 14/17/9/256). Nach etwa 70 m vom eingeebneten Mundlochbereich unterquert der Stolln ein gewerblich genutztes Gebäude mit einer Bergfeste von etwa nur 10 m. Hier wurde auch ein Gesenk aufgefahren. Ausgehend von der bestehenden bergschadenkundlichen Situation kann eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, v. a. im Bereich des gewerblich genutzten Gebäudes, jederzeit eintreten.

Begründung Wismut-Altstandort
Teufbeginn für den Schacht 58 der SAG Wismut war der 01.03.1948. Die Übergabe in den Uranerzabbau erfolgte am 17.08.1949. Bereits zum 01.01.1951 wurde der Schacht abgeschrieben und die Bergarbeiten eingestellt. 1959 wurde der Schacht von der SDAG Wismut Schachtverwaltung 235 mit unklassiertem Haldenmaterial verfüllt. Der Schacht 58 ist unter der Schadstellennummer 14/17/9/68 registriert.
Der Glockenklang-Stolln wurde vom historischen Altbergbau angelegt. Er wurde von der SAG Wismut rekonstruiert und diente im Zeitraum von 1948 bis 1952 zur Wasserhaltung und Bewetterung im Grubenrevier des Schachts 55 (Richtschacht). Der Mundlochbereich wurde im Oktober 1960 von der SDAG Wismut Schachtverwaltung 235 eingeebnet. Im Zusammenhang mit der Wiederurbarmachung der Halde des Schachts 58 im Zeitraum 1968 bis 1972 wurde der Mundlochbereich mit weiteren Massen überzogen. Der Glockenklang-Stolln ist unter der Schadstellennummer 14/17/9/67 registriert.

Bewertung Prioritätensetzung
Sowohl der geöffnete Schacht 58 als auch die tagesnahen Grubenbaue des Glockenklang-Stollns wurden im Rahmen der 2004 erfolgten Aktualisierung der BSA in die Sicherungsstufe 1 (Tages-bruchgefahr) eingeordnet. Ausgehend von der gegenwärtig bestehenden Situation am Schacht 58 besteht eine akute Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Weitere Tagesbrüche im Bereich oberflächennahen Verlauf des Glockenklang-Stollns und damit eine Gefährdung des vorhandenen, gewerblich genutzten Gebäudes sind jederzeit möglich.

Projektziele
Planung und Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung des Schachts 58 sowie der in die Sicherungsstufe 1 eingeordneten tagesnahen Grubenbaue im Bereich des Glockenklang-Stollns.