Projekte


 

Planungskonzept IAA Hakenkrümme

Aue-Schwarzenberg/Aue


Ist-Stand
Das Uranerzvorkommen „Freibad“ (Hakenkrümme) stellt strukturell die südöstliche Fortsetzung des Reviers Zeller Berg dar. Neben der Uranerzerkundung und -gewinnung erfolgte an diesem Standort auch eine chemische Uranerzaufbereitung. Die Feinschlämme der Aufbereitung wurden in die IAA Hakenkrümme (GRS-Nr. 4) abgelagert. Die IAA beansprucht ein Gebiet von ca. 6 ha, die Masse der eingelagerten Tailings wird mit 1,07 Mio. t angegeben.
Bei der Hakenkrümme handelt es sich um eine ehemalige Flussschleife des Schwarzwassers. Im Zuge des Bergbaus wurde der Flussverlauf in diesem Bereich verändert. Das Schwarzwasser fließt jetzt unterhalb des IAA-Dammes, nördlich an der IAA Hakenkrümme vorbei.
Die IAA Hakenkrümme wurde durch die SAG Wismut bis 1956/57 betrieben und anschließend an lokale Verwaltungsbehörden zur weiteren Nutzung übergeben. Durch diese wurde das Freiwasser beseitigt und die IAA-Oberfläche befestigt, indem die so genannte Sandhalde (trocken aufgehaldete Rückstände der Uranerzaufbereitung der SAG Wismut und Schlacke der ehem. Blaufarbenfabrik) und Material des ehem. Objektes 100 der SAG Wismut auf die IAA umgelagert wurden. Bis Anfang der 1980er Jahre wurde die ehem. IAA als Deponie nachgenutzt.
Mitte der 1970er Jahre wurden im südwestlichen Bereich der ehem. IAA drei Becken zur Fäkalienablagerung angelegt. Nach Beendigung der Nutzung als Deponie erfolgte eine Abdeckung mit Bauschutt. Teilweise erfolgte eine Befestigung mit Betonplatten, um bestimmte Bereiche als Lagerfläche nutzen zu können. Die vorhandene Abdeckung genügt aus radiologischen Gesichtspunkten nicht. In Randbereichen liegt Tailingmaterial z. T. unabgedeckt, so dass stark erhöhte ODL-Werte gemessen werden.
Die IAA Hakenkrümme ist über eine Straße entlang des Schwarzwassers zu erreichen. Die nächsten Wohngebäude liegen ca. 200 m nördlich. Die IAA selbst kann über den Dammweg und andere Waldwege begangen und teilweise befahren werden. Die Zufahrt ist mit einem Schlagbaum gegen unbefugtes Befahren gesichert.
Im Laufe der Zeit hat sich durch Sukzession auf der gesamten Oberfläche ein Gras- und Kraut-bewuchs herausgebildet.
Begründung Wismut-Altstandort
Im Revier „Freibad“ (Hakenkrümme) wurden Arbeiten zur Uranerzerkundung und -gewinnung durchgeführt, was im Zeitraum bis 1951 durch das Objekt 29 der SAG Wismut und danach durch die Schachtverwaltung 10 des Wismut-Objektes 09 erfolgte. Parallel dazu erfolgte die Aufbereitung der im Gebiet Aue geförderten Uranerze im Objekt 100.
Der Uranerzbergbau am Standort wurde von 1948 bis 1952 betrieben, die Uranerzaufbereitung wurde erst 1956/57 stillgelegt. Durch die intensive Nachnutzung als Deponie handelt es sich um eine so genannte Mischaltlast.

Bewertung Prioritätensetzung
Die IAA Hakenkrümme ist frei zugänglich. Sie wird als Lagerfläche genutzt und es führen eine Reihe von (Wander-)Wegen über diese hinweg. Sanierungsbedarf besteht aus radiologischer Sicht und als konventionelle Altlast. Auf Grund des Sachstandes und mehrerer Anfragen von öffentlichen Institutionen sowie Privatpersonen ist die Sanierung der IAA Hakenkrümme zu klä-ren.

Teilprojektziele
Im Rahmen des Planungskonzeptes müssen die Grundlagen für die Sanierung der IAA Hakenkrümme zusammengetragen bzw. geprüft werden. Es gilt die Randbedingungen für die Sanierung zu ermitteln und abzustimmen.