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Verwahrkonzept Marienberg

Mittlerer Erzgebirgskreis/Marienberg


Iststand
Durch die intensive Uranerzerkundung und den Uranerzabbau der SAG/SDAG Wismut wurden im Raum Marienberg zahlreiche Tagesöffnungen und oberflächennahe Grubenbaue geschaffen, die mehrheitlich noch nicht entsprechend dem gegenwärtigen Stand der Technik dauerhaft ver-wahrt worden sind. Die vom Wismutaltbergbau hinterlassenen Schadstellen verteilen sich neben dem Stadtgebiet von Marienberg auf viele Gemeinden im Umfeld. In dem touristisch und land-wirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet sind eine Vielzahl von Tagesbrüchen, verbrochenen Schurf- und Schachtröhren sowie ungenügend gesicherte Stollnzugänge vorhanden, die im Zu-sammenhang mit den Bergbauaktivitäten des Wismutaltbergbaues stehen. Im Zentrum der Aktivitäten des Wismutaltbergbaus stand der Bereich der Lagerstätte Marienberg mit seinen in der Anlage dargestellten drei Abbaufeldern. Den Schwerpunkt bezüglich tagesnaher Abbauarbeiten stellt dabei das Abbaufeld Himmelreich (Umfeld der Schächte 44, 48 und 238) dar. Insgesamt kann die Ausdehnung des vom Wismutaltbergbau im Bereich der Lagerstätte Marienberg beeinflussten untertägigen Gebietes mit etwa 7,5 km² angegeben werden. Neben den Bergarbeiten im Bereich der Lagerstätte Marienberg wurden vom damaligen Bergbauobjekt 05 der SAG Wismut noch z. T. umfangreiche untertägige Erkundungsarbeiten im Raum Marienberg ausgeführt. Die im Zusammenhang mit den untertägigen Erkundungsarbeiten in den Revieren Palmbaum (Gehringswalde), Drei Brüder (Hilmersdorf), Artur (Schönbrunn), Schindelbach, Gebirge, Lengefeld, Niederlauterstein, Warmbad-Hopfgarten, Mildenau-Nord, Grießbach, Großolbersdorf, Großrückerswalde-Boden, Niederschmiedeberg, Pobershau und Pobershau-Süd (Taiga) entstandenen Schadstellen werden in die Bearbeitung des Verwahrkonzepts einbezogen.

Begründung Wismut-Altstandort
Bergmännische Erkundungs- und Abbauarbeiten durch die SAG/SDAG Wismut im Bereich der Lagerstätte Marienberg erstreckten sich über den Zeitraum 1947 bis November 1954. Dabei wurden rund 121 t Uran gewonnen. Die bergmännischen Erkundungsarbeiten des Bergbauobjekts 05 in den o. g. Erkundungsrevieren im Raum Marienberg fanden schwerpunktmäßig in den Jahren 1949 bis 1951 statt.

Bewertung Prioritätensetzung
Bedingt durch die Vielzahl der vom Wismutaltbergbau hinterlassenen Schadstellen stellt der Bereich der Lagerstätte Marienberg einen Schwerpunkt für Verwahrungsarbeiten zur Abwen-dung von Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit dar. Mehrere dieser Schadstellen befinden sich unmittelbar neben ausgewiesenen Wander-, Feld- und Forstwegen, so dass im Interesse der betroffenen Kommunal- und Forstverwaltungen als auch der ansässigen Landwirtschaftsbetriebe eine dauerhafte Verwahrung der bergschadenkundlich relevanten Schadstellen des Wismutaltbergbaus erforderlich ist.

Teilprojektziele
Mit dem Projekt soll die Erarbeitung eines standortbezogenen Verwahrkonzeptes zur dauerhaften Verwahrung von bergschadenkundlich relevanten Schadstellen des Wismutaltbergbaues für die Ableitung von Ausführungsprojekten im VA Wismut-Altstandorte im Raum Marienberg realisiert werden.