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Vorplanung Sanierung Collmberghalde

Dresden/Freital


Iststand
Die Collmberghalde (auch als Halde an der Heidenschanze bezeichnet) mit einer Aufstandsflä-che von etwa 17 ha befindet sich innerhalb des Stadtgebietes von Dresden im Stadtteil Coschütz. Die Collmberghalde besteht im Wesentlichen aus Rückständen des Steinkohlen- und Uranerz-bergbaus, Hausmüll und Kraftwerksaschen und stellt somit eine so genannte Mischaltlast dar. Aus abfallrechtlicher Sicht ist die Collmberghalde als Altablagerung eingestuft.
Im unmittelbaren Haldenumfeld befinden sich mehrere Kleingartenanlagen, Wohnhäuser, Gewerbebetriebe, das Hotel Heidenschanze und die Sprengschule Dresden, die von den durch den Wismutaltbergbau verursachten Umweltbeeinträchtigungen beeinflusst werden. So reichen die noch vorhandenen Ablagerungen von Uranerzresten lokal bis in die Kleingärten hinein, wobei in diesen kontaminierten Bereichen ODL-Werte > 1.000 nSv/h und spez. Ra-226-Aktivitäten >> 1 Bq/g durchaus nicht nur punktuell auftreten.
Daneben reicht die standsicherheitsgefährdete Böschung (15 – 20 m hoch, mit Neigungen bis 37°) der Bergehalde der Fallstrecken 200 und 300 bis unmittelbar an das Gebäude des Hotels Heidenschanze heran. Der Abstand Haldenfuß zum Hotelgebäude beträgt nur 2 bis 3 m. Außerdem ist mit deutlich erhöhten Rn-Freisetzungen aus den Haldenfußbereichen der Collmberghalde zu rechnen, die bisher nicht mit Hausmüll und Kraftwerksaschen in ausreichender Mächtigkeit überdeckt worden sind. Dies trifft neben anderen Teilbereichen wiederum besonders auf den nordwestlichen Haldenfußbereich mit den nicht abgedeckten Bergehalden der Fallstrecken 200 und 300 sowie der Schürfe 84 und 85 zu. Die hier vom BfS seit vielen Jahren betriebene Messstelle 406.11 weist im langjährigen Mittel Konzentrationen von 112 Bq/m³ Rn in der bodennahen Atmosphäre auf, was zu nicht unerheblichen effektiven Dosen für die Beschäftigten im Hotel Heidenschanze bzw. in der Sprengschule Dresden führen kann.

Begründung Wismut-Altstandort
Bergmännische Erkundungs- und Abbauarbeiten durch die SAG/SDAG Wismut fanden im Grubenrevier Heidenschanze im Zeitraum 1947 bis 1955 statt. Abbauarbeiten erfolgten im 1., 3. und 5. Kohlenflöz, wobei insgesamt ca. 60 Tm³ uranvererzte Steinkohle abgebaut wurde. Die Collmberghalde ist unter der GRS-Nr. 41 im Bergbaualtlastenkataster erfasst.

Bewertung Prioritätensetzung
Die Stadt Dresden hat besonderes Interesse an einer Gesamtsanierung der Mischaltlast Collmberghalde, damit ein gefahrloser zeitweiliger Aufenthalt von Personen aus der allgemeinen Bevölkerung auf der Collmberghalde stattfinden kann und die im Haldenumfeld bereits bestehende Nutzungssituation (angrenzende Wohnbebauungen, Kleingartenanlagen und Gewerbeansiedlungen) erhalten bleiben kann.
Die Zustimmung der Stadt Dresden zur Beteiligung an den Sanierungskosten unter Berücksichtigung des Verursacherprinzips liegt mit Schreiben vom 1.11.2006 bei PT-ALT vor. Der Projektantrag wurde inhaltlich mit der Stadtverwaltung abgestimmt.

Teilprojektziele
Projektziel ist die Realisierung der Vorplanung zur Gesamtsanierung der Collmberghalde mit Vorschlägen zur Festlegung von Sanierungsbereichen und zur Finanzierung der Sanierung gemäß dem Verursacherprinzip.