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Verwahrung tagesnahe Grubenbaue Bereich Kohlau

Mittlerer Erzgebirgskreis/Wolkenstein


Iststand

Die im Bereich des Vorwerks Kohlau befindlichen tagesnahen Grubenbaue sind Bestandteil des Abbaugebietes Schacht 137 der SAG Wismut innerhalb der Lagerstätte Marienberg. Ausgehend vom steilen Talhang der Zschopau wurde das Abbaufeld über aufgewältigte Stolln aufgefahren und teils durch Aufwältigung alter Schächte, überwiegend aber durch Abteufen weiterer Schächte und Schürfe erschlossen. Im Gebiet Kohlau wurden auf den Gängen „Anton Iwanowitsch“ und „Kohlau“ Abbaublöcke mittels tagesnaher Überhauen vorgerichtet und teilweise bis Übertage abgebaut.

Im Ergebnis des in 2009 erstellten „Planungskonzeptes zur Grubenbauerkundung und -verwahrung für bergschadenkundlich relevante Bereiche des Wismutaltbergbaus in der Lagerstätte Marienberg“ wurden u. a. die tagesnahen Grubenbaue im Bereich Kohlau bergschadenkundlich neu bewertet und in die Risikoklassen I und II eingestuft. Dabei wurden Einzelobjekte zu komplexen Bearbeitungsbereichen zusammengefasst. Im Bereich Kohlau sind dies der Bearbeitungsbereich A 1 mit den Schürfen 23, 25 und 26, der Bearbeitungsbereich A 4 (Gang Kohlau) mit insgesamt 5 tagesnahen, teils bis nach Übertage verbrochenen Überhauen sowie der Bearbeitungsbereich A 6 (Gang Anton Iwanowitsch) mit 5 tagesnahen Überhauen und 2 Schürfen.

Begründung Wismut-Altstandort

Durch die SAG/SDAG Wismut wurde im Zeitraum 1947 bis 1953 im Abbaufeld Schacht 137 intensiver Bergbau zu Uranerzerkundung und -gewinnung betrieben. Das Abbaufeld gehörte zum damaligen Objekt 05 (später Objekt 111) der SAG/SDAG Wismut. Die bergmännischen Arbeiten in der Lagerstätte Marienberg wurden 1954 eingestellt.

Bewertung Prioritätensetzung

Die Komplexen Bearbeitungsbereiche A 1, A 4 und A 6 befinden sich im Nahbereich des Vorwerks Kohlau mit Wohnbebauung sowie unmittelbar an die Schadstellen angrenzenden Wochenendgrundstücken. Das Bearbeitungsgebiet wird von stark frequentierten Wanderwegen durchquert.
 An den nur abgebühnten Schurfschächten sind aktive Nachbrüche feststellbar, Schurf 23 ist mindestens 15m tief offenstehend, das Überhauen 1/46 sowie der angrenzende Abbau sind bereits bis zur Oberfläche nachgebrochen. Die tagesnahen offenen Grubenbaue bzw. solche mit geringer Überdeckung sind im derzeitig ungesicherten bzw. unverwahrten Zustand als Risiko für die öffentliche Sicherheit in unmittelbarer Nähe der Wohn- und Freizeitnutzung zu werten.

Projektziele

Planung und Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der tagesnahen Grubenbaue der Sicherungsstufe 1und 2 des Wismut-Altbergbaues im Bereich des Vorwerks Kohlau zur Beseitigung bzw. Verringerung der von diesen Grubenbauen ausgehenden Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit.