Projekte

 

Verwahrung Rabenberg

Aue-Schwarzenberg/Gemeinde Breitenbrunn


Iststand

Das Bearbeitungsgebiet liegt innerhalb der Lagerstätte Seifenbach am südwestlichen Talhang des Hinteren Rabenberges auf der Gemarkung der Gemeinde Breitenbrunn.
Die bergmännischen Arbeiten der SAG Wismut in der Lagerstätte Seifenbach begannen 1947 und waren durch die Tätigkeit der Schachtverwaltungen 87, 164 und 204 geprägt.
Mit vier Tagesschächten, zwölf Stolln, 19 Tiefschürfen und zahlreichen Blindschächten (Gesenke) sowie Kapitalüberhauen wurde die Lagerstätte auf 13 Sohlen erschlossen.
Die Hanglage ermöglichte eine rasche Ausrichtung der Lagerstätte durch die Auffahrung von Stollen auf verschiedenen Sohlen. Parallel dazu erfolgte das Teufen von Schürfen. Als Abbauverfahren kam der Firstenstoßbau zum Einsatz, die Löschung der Gangflächen wurde durch Steigorte und Etagenstrecken vorgenommen.

Bis 01.01.1953 betrug der Vorrichtungsumfang 79.132 m, der Abbauumfang 105.400 m² und die Löschung der Gangfläche durch Vortrieb 20.220 m². Die Vortriebs- und Gewinnungsarbeiten wurden 1955 eingestellt.

Bei der Erarbeitung des Planungskonzeptes Rabenberg (2007) wurden die Sanierungsmaßnahmen aufgrund der Vielzahl von Schadstellen je nach Priorität, Risiko- und Gefahrenpotential in Verwahrbereiche untergliedert. Dazu wurden die im Bergschadensgebiet Hinterer Rabenberg befindlichen Schadstellen aus Gründen der Übersichtlichkeit und einer zielorientierten Sanierung in vier Verwahrbereiche (B bis E) gegliedert. Im Planungskonzept Rabenberg wurde der Zentralbereich (Verwahrbereich B) auf Grundlage der aktuellen bergschadenkundlichen Analyse als ein Schwerpunkt für Verwahrungsarbeiten zur dauerhaften Sicherung von Schadstellen der Sicherungsstufe 1 des Wismutaltbergbaues eingestuft.
 
Weiterhin erfolgte auf Grundlage der geplanten touristischen Nutzung des Gebietes (Trail Center Rabenberg) eine Ermittlung der durch die Trassenführung betroffenen Schadstellen.

Begründung Wismut-Altstandort

Die SAG/SDAG Wismut war der letzte Bergbautreibende im Bereich der Lagerstätte Seifenbach. Die im Verwahrabschnitt 1 befindlichen oberflächennahen Grubenbaue der Sicherungsstufe 1 wurden im Rahmen der Erarbeitung des Planungskonzepts Rabenberg ausnahmslos dem Uranerzbergbau der SAG/SDAG Wismut zugeordnet.

Bewertung Prioritätensetzung

Im oberen Bereich des Rabenberges befindet sich das Sport- und Bildungszentrum Rabenberg. Das gesamte Areal im Einwirkungsbereich des Wismutaltbergbaus in der Lagerstätte Seifenbach ist durch eine intensiv genutzte sportliche/touristische Infrastruktur (z. B. Loipen und Wanderwege) geprägt. Ein weiterer Ausbau der sportlichen und touristischen Nutzung am Rabenberg ist u. a. im Sanierungs- und Entwicklungsrahmenplan für die Uranbergbauregion „Zentrales Erzgebirge um Johanngeorgenstadt“ formuliert. Insbesondere der schrittweise Aufbau des Trail Center setzt die Herstellung der Sicherheit entlang der Trassen voraus.
 
Ohne eine Sanierung der durch den Uranerzbergbau verursachten Relikte ist die Umsetzung der in den regionalen Planungen formulierten Zielstellungen und Maßnahmen nicht möglich.

Projektziele

Planung und Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der tagesnahen Grubenbaue der Sicherungsstufe 1 des Wismut-Altbergbaues im Bereich der Lagerstätte Seifenbach zur Beseitigung bzw. Verringerung der von diesen Grubenbauen ausgehenden Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit.