Projekte


 

GBV Schurfgebiet Pobershau-Süd, Taiga

Erzgebirgskreis/Marienberg


Iststand

Ab Februar 1947 begann die SAG Wismut im Raum Marienberg-Wolkenstein mit Such- und Revisionsarbeiten. Positive Ergebnisse sowohl bei den übertägigen als auch bei den untertägigen Erkundungsarbeiten führten zur Bildung des Objektes 5. Bereits im September/Oktober 1947 wurde mit der Bildung von 5 Revieren zur weiteren Erkundung und Abbau von Uranerzen begonnen. Darüber hinaus erfolgten parallel Aufsuchungsarbeiten in weiteren Bereichen. Im Rahmen dieser Arbeiten fanden ab September 1948 großflächige Prospektionsarbeiten unter Verwendung der Emanationsaufnahme statt. Die zu erkundenden Gebiete schlossen sich dabei an die Flächen mit bergmännischer Detailerkundung an. In der Folge wurde das gesamte Gebiet des Objektes 5 in einem Raster von 100 x 5 m radiometrisch untersucht. Im Laufe des Jahres 1949 wurden auf diese Weise 11 neue Anomaliebereiche identifiziert. 1950 - 1951 wurde in diesen Gebieten eine bergmännische Erkundung durchgeführt. Negative Ergebnisse führten bis 1952 zur Einstellung sämtlicher Arbeiten. Das Projektgebiet setzt sich aus den beiden benachbarten Erkundungsrevieren Pobershau-Süd und Taiga zusammen. Im Rahmen der bergmännischen Detailerkundung wurden hier 10 Tiefschürfe angelegt. Diese umfassen sowohl reine Schachtanlagen geringen Umfangs, als auch Objekte mit großflächigeren söhligen Auffahrungen. Nach Beendigung der Arbeiten wurden die Fördereinrichtungen abgebaut und die Schurfschächte verschlossen und umzäunt. Bei einer Bestandsaufnahme im Mai 2015 konnte festgestellt werden, dass bei allen Objekten ein fortschreitendes Versagen der Verwahrbauwerke (Bühnen mit darüber liegendem Haufwerk) festzustellen ist. Die Bandbreite reicht vom Absenken der Haufwerksüberhöhung bis hin zum vollständigen Verbruch des Schachtkopfbereiches, also dem vollständigen Offenstehen des Grubenbaues. Darüber hinaus befinden sich an einigen Objekten Bauwerksreste wie Fundamente und Mauerwerksteile, die den Tages- und Förderanlagen zuzuordnen sind.
 

Begründung Wismut-Altstandort

Die zu bearbeitenden Objekte wurden durch die SAG Wismut im Zeitraum 1950 - 1952 zur Erkundung der südlichen Lagerstättenflanke angelegt. Nach Abschluss der Arbeiten wurden diese nicht dauerstandsicher verwahrt und an die jeweiligen Eigentümer/Gebietskörperschaften zurückübertragen.
 

Bewertung Prioritätensetzung

Infolge einer im Mai 2015 begonnene Bestandsaufnahme wurde an allen 10 Objekten ein fortschreitender Verbruch der nicht dauerstandsicheren Verwahrbauwerke festgestellt, so dass ein zeitnaher Handlungsbedarf vorliegt. Die Objekte befinden sich in einem Waldgebiet, welches durch den staatlich anerkannten Erholungsort Pobershau intensiv touristisch genutzt wird (Hangweg, Neubrückenweg). Darüber hinaus sind einige Objekte Bestandteil des 2013 neu errichteten Bergbaulehrpfades und somit stark öffentlich frequentiert. Insbesondere die Schurfschächte mit weit fortgeschrittenem Verbruch stellen in hohem Maße eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar.
 

Projektziele

Ziele sind die Sichtung und bergschadenkundliche Bewertung der Schürfe 71-79 und 79a in den Schurfgebieten Pobershau-Süd und Taiga. Daraus sollen die erforderlichen Verwahrmaßnahmen in Abhängigkeit der vorhandenen Schutzgüter abgeleitet und priorisiert werden. Anschließend erfolgt die Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der Objekte entsprechend der zu erarbeitenden Prioritätenliste.