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Bereich Gartenanlage Dammhalde
Bereich Gartenanlage Dammhalde

 

Dammhalde, Bereich Gartenanlage

Erzgebirgskreis / Johanngeorgenstadt


Istzustand
 

Die Dammhalde Trockenbecken ist nach der Zentralschachthalde die zweitgrößte Halde am Wismut-Altstandort Johanngeorgenstadt. Die Halde stellt sich als großer Haldenzug dar, der die IAA J 1 halbkreisförmig vom NW bis zum SO umgibt. Die Dammhalde Trockenbecken besteht aus Bergematerial des Uranerzbergbaus und Sortierbergen der radiometrischen Aufbereitung des Objektes 98. Am Ostfuß der Dammhalde treten kontaminierte Sickerwässer aus. Aus der Ostböschung der Dammhalde wird in erheblichem Maße Radon freigesetzt, was über den Expositionspfad Inhalation von Radon-/Radonzerfallsprodukten beim Aufenthalt in den Wohnbebauungen im sog. Steigerdorf zu effektiven Dosen von z. T. deutlich > 1 mSv/a führt. Nach Berechnungen des BfS aus dem Jahr 2003 werden an der ungünstigsten Einwirkungsstelle im Steigerdorf effektive Dosen von etwa 6 mSv/a verursacht.

Einen weiteren Sanierungsschwerpunkt stellt der Südteil der Dammhalde dar (unmittelbar an der Kleingartensparte am Heimberg). Die bisher nicht profilierten, etwa 10 m hohen Haldenböschungen im natürlichen Schüttwinkel sind nicht standsicher und setzen gleichfalls nicht unerhebliche Mengen an Radon frei.

Des Weiteren ist festzustellen, dass auf Teilbereichen der Dammhalde Trockenbecken, bedingt durch aus der IAA J 1 ausgetretene und gegenwärtig freiliegende Tailings, eine deutlich erhöhte Umweltradioaktivität vorliegt.


Begründung Wismut-Altstandort


Die Dammhalde Trockenbecken wurde 1948/49 angelegt. Es erfolgte zunächst eine Verkippung der mittels Grubenbahn angelieferten Berge des Uranerzbergbau, die  vor allem aus den Stollenanlagen im Wittigsthal gefördert worden sind. Mit Inbetriebnahme des Aufbereitungsbetriebes 98 im September 1949 gelangten auch Sortierberge der radiometrischen Aufbereitung mit auf die Halde. Nach Ausschöpfung des zur Verfügung stehenden Ablagerungsraumes wurde die Beschickung der Halde etwa im Jahr 1956 eingestellt.

Bewertung Prioritätensetzung

Im Standortsanierungskonzept Johanngeorgenstadt wird die Sanierung der Dammhalde Trockenbecken als vordringlich eingestuft. Maßnahmen zur Reduzierung der Radon-Freisetzung aus der Ostböschung sind erforderlich, um die effektiven Dosen beim direkten Aufenthalt in den vorhandenen Wohnhäusern im Steigerdorf zu senken.

Projektziele

Ziel des Gesamtprojektes ist die Reduzierung der von der Dammhalde Trockenbecken verursachten, z. T. erheblichen Strahlenexpositionen, die Beseitigung von geotechnischen Instabilitäten in verschiedenen Dammbereichen und die Verringerung des Zutritts von Niederschlagswässern im Bereich des Absetzbeckens durch fachgerechte Sanierung. Für das Sanierungsvorhaben "Bereich Gartenanlage" ist die Radiologische Erstuntersuchung mit Feststellung des Ist-Zustandes und nachfolgender Planung der Lph 1-7 mit den erforderlichen Genehmigungsverfahren durchzuführen. Nach Erreichen der Genehmigungsfähigkeit erfolgt die Beantragung der Sanierungsausführung.