Projekte

 

GBV Erkundungsrevier Grießbach

Erzgebirgskreis/Drebach, OT Grießbach


Iststand

Im Tätigkeitsgebiet des Objekts 05 (Lagerstätte Marienberg) lagen mehrere Reviere, in denen Anomalien durch Emanationsmessung entdeckt und danach zunächst mit Schurfgräben und Flachschürfen sowie anschließend auch untertägig erkundet wurden. Dazu zählt das Erkundungsrevier Grießbach mit einem Stolln und zwei Tiefschürfen. Mit den Auffahrungen wurden vorzugsweise NW-lich streichende Gangstrukturen in Gneisen mit lokalen Skarn- oder Amphiboliteinlagerungen untersucht. Bauwürdige Uranerze konnten dabei nicht nachgewiesen werden.
Der Stolln Grießbach mit einer Gesamtlänge von ca. 270 m wurde 2014 durch das SOBA im Mundlochbereich saniert, d. h. eine Entwässerungseinrichtung eingebaut und der Zugang verschlossen.
Die Schürfe 111 und 112 über deren Teufe und evtl. angeschlagene Strecken keine Kenntnisse vorliegen, befinden sich auf Brachlandgrundstücken.
Die Gemeinde Drebach stellt derzeit einen Bebauungsplan im Ortsteil Grießbach auf. Eine ehemalige Tagesöffnung, Tiefschurf 111, liegt direkt im Bereich des Bebauungsplanes.

Begründung Wismut-Altstandort

Infolge vorangegangener Emanationsmessungen begann die SAG Wismut 1950 mit der Auffahrung von Grubenbauen im Erkundungsrevier Grießbach. Es wurden die Tiefschürfe 111 und 112 sowie ein 270 m langer Stolln aufgefahren. Nach Abschluss der Arbeiten wurden diese nicht dauerstandsicher verwahrt und an die jeweiligen Eigentümer/Gebietskörperschaften zurückübertragen.

Bewertung Prioritätensetzung

Die Grubenbaue liegen im Ortsteil Grießbach bzw. am Rand desselben. Insbesondere die Nähe zur Wohnbebauung in Grießbach führt in Verbindung mit der unklaren Verwahrungssituation und möglichen Brucherscheinungen zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.
Der Tiefschurf 111 liegt unmittelbar in einer Fläche, für welche die Gemeinde Drebach einen Bebauungsplan aufstellen möchte. Die Bearbeitung des Tiefschurfes 111 hat damit Einfluss auf die Aufstellung des Bebauungsplanes und eine erhöhte Priorität.

Projektziele

Ziele sind die Sichtung und Bergschadenkundliche Bewertung der Tiefschürfe 111 und 112 sowie des Stollns im Erkundungsrevier Grießbach. Daraus sollen die erforderlichen Verwahrmaßnahmen in Abhängigkeit der vorhandenen Schutzgüter abgeleitet und priorisiert werden. Anschließend erfolgt die Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der Objekte entsprechend der zu erarbeitenden Prioritäten.