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Markus-Semmler-Stolln, Kilometer 1-3
Markus-Semmler-Stolln, Kilometer 1-3

 

Sanierung Markus-Semmler-Stolln, Kilometer 1-3

Erzgebirgskreis/Schneeberg


Iststand

Im Standortsanierungskonzept Schneeberg wird der Markus-Semmler-Stolln aufgrund seiner großen Bedeutung als wasserwirtschaftliches Entlastungsbauwerk zur geordneten Ableitung der Grubenwässer aus dem Schneeberger Grubengebäude als komplexes Sanierungsareal mit besonderer Priorität (KSA 1) eingestuft.
Beim Schneeberger Bergbau handelt es sich um Bergbau ohne Rechtsnachfolge. Die Zuständigkeit der bundeseigenen Wismut GmbH endet an der Schlema-Schneeberger Grubenfeldgrenze. Die durch das dort befindliche Dammtor eingestauten Wässer wurden in den 1990er Jahren noch intensiv als Brauchwasser genutzt. Das Dammtor und das unterhalb liegende Deformationsgebiet stellten aber immer wieder einen Engpass bei Hochwassersituationen dar. So kam es mehrfach zum ungeordneten Rückstau mit Grubenwasseranstiegen von über 30 Metern. Daher entschloss sich die Wismut GmbH, den Problembereich mit einem sogenannten Südumbruch zu umfahren, was zwischen 2011 und 2018 realisiert wurde. Seither fließen die von Schneeberg kommenden Stollnwässer im freien Gefälle über den Südumbruch in Richtung Schlema und dort in die Zwickauer Mulde ab.
Um Planungssicherheit für eine dauerhafte Sicherung der Funktionsfähigkeit des Markus-Semmler-Stollns im Schneeberger Grubenfeld zu erlangen, wurde ab 2005 mit der abschnittsweisen Erkundung des sicherheits- und bautechnischen Zustandes des für die Wasser- und Wetterführung relevanten Stollnflügels nordöstlich vom Schacht Weißer Hirsch in Richtung Dammtor begonnen. Bis 2007 wurden in diesem als Kilometer 1 bis 3 bezeichneten Abschnitt insgesamt 2515 m Stolln erkundet, erstgesichert und mit temporärem Laufwerk ausgebaut. Etwa 1000 m Stollnlänge wurden mit Holzbohlen auf Holzgrundkappen, die übrigen Abschnitte mit Holzbohlen auf Stahlgrundkappen versehen. Während die Stahlgrundkappen für dauerhaftes Laufwerk künftig Verwendung finden können, sind die Holzbestandteile während der vergangenen Jahre verschlissen und größtenteils nicht mehr befahrbar.
Als ein Zugang zum Markus-Semmler-Stolln Kilometer 1-3 kann der Schacht Weißer Hirsch (Wismut-Nr. 3) dienen. Der Zustand und die Eignung weiterer Tagesöffnungen, z. B. Lichtloch 16 a, zur Bewetterung und als Fluchtweg sind zu prüfen.

Begründung Wismut-Altstandort

Der Markus-Semmler-Stolln diente von 1946 bis 1956 als Initialgrubenbau und Wasserableitungsstolln für die Uranerzlagerstätte Schneeberg-Oberschlema der SAG/SDAG Wismut. Die Wismut war der letzte Bergbautreibende im Bereich der Lagerstätte Schneeberg, so dass der Markus-Semmler-Stolln ab dem Dammtor Oberschlema Richtung Südwesten den Wismut-Altstandorten zuzuordnen ist.

Bewertung Prioritätensetzung

Der Markus-Semmler-Stolln ist der Hauptentwässerungsstolln des Schneeberger Grubengebäudes. Zur Gewährleistung der Funktion ist die Kontrollfähigkeit des Stollns herzustellen.

Projektziele

Herstellung und dauerhafte Sicherung der kontrollierbaren Funktionsfähigkeit des Markus-Semmler-Stollns zur Wasserableitung.