Projekte

Schurf 170
Schurf 170

 

Grubenbauverwahrung Erkundungsrevier Bernsbach

Erzgebirgskreis/Lauter-Bernsbach


Iststand

Im Tätigkeitsgebiet des Objektes 09 und 29 lagen mehrere Reviere, in denen Anomalien durch Emanationsmessungen entdeckt und danach zunächst mit Schurfgräben und Flachschürfen sowie anschließend auch untertägig erkundet wurden. Dazu zählen die Reviere Lauter und Bernsbach.
Im Revier Lauter werden bereits seit 2018 Verwahrarbeiten durchgeführt, die voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein werden. Lediglich der Schurf 2 dieses Revieres ist in die laufenden Arbeiten nicht eingebunden.
Im Revier Bernsbach wurden mit drei Stolln und drei Tiefschürfen vorzugsweise NW-lich streichende Gangstrukturen im Muskuvitschiefer mit lokalen Linsen von Quarzit, Skarn- und Amphiboliten untersucht. Von 28 angetroffenen Gängen wurden drei Gänge über ein Teufenintervall von 55 m untersucht. Bauwürdige Uranerze konnten dabei nicht nachgewiesen werden.
Infolge unvollständiger bzw. versagender Verwahrungen kommt es an den Schürfen zu Nachbrüchen. Ein Stollen (Stolln 1) wird derzeit von Anliegern zur Wassergewinnung genutzt. Das Gebiet um die ehemaligen Erkundungsreviere befindet sich zwischen den Ortslagen Lauter, Bernsbach, Beierfeld und Neuwelt und wird touristisch genutzt

Begründung Wismut-Altstandort

Infolge vorangegangener Emanationsmessungen begann die SAG Wismut 1950 mit der Auffahrung von Grubenbauen in den Erkundungsrevieren Lauter und Bernsbach. Im Revier Lauter wurden zahlreiche Grubenbaue aufgefahren, von denen jedoch nur noch ein Tiefschurf (Schurf 2) verwahrungsrelevant ist.
Im Revier Bernsbach wurden drei Tiefschürfe (1, 2 und 170) sowie drei Stolln (1, 2 und 3) aufgefahren. Nach Abschluss der Arbeiten wurden diese nicht dauerstandsicher verwahrt und an die jeweiligen Eigentümer/Gebietskörperschaften zurückübertragen.

Bewertung Prioritätensetzung

Die Grubenbaue liegen in den Ortsteilen Lauter und Bernsbach der Stadt Lauter-Bernsbach. Insbesondere die Nutzung des Gebietes zu Naherholungszwecken führt in Verbindung mit der unklaren Verwahrungssituation und möglichen Brucherscheinungen zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Dies begründet die Notwendigkeit einer Bergschadenkundlichen Untersuchung und Ableitung von Verwahrmaßnahmen.

Projektziele

Ziele sind die Sichtung und Bergschadenkundliche Bewertung der Grubenbaue. Daraus sollen die erforderlichen Verwahrmaßnahmen in Abhängigkeit der vorhandenen Schutzgüter abgeleitet und priorisiert werden. Anschließend erfolgt die Durchführung der langzeitsicheren Verwahrung der Objekte entsprechend der zu erarbeitenden Prioritäten.