Pressemeldung

 

20.04.2015

Tagesbruch in Bad Schlema: erste Erkenntnisse liegen vor

Bad Schlema. Die seit Anfang des Jahres laufenden Untersuchungen zum Tagesbruch in der Grunertbergstraße in Bad Schlema sind noch nicht abgeschlossen – erste Ergebnisse lassen sich aber bereits ableiten. 24 Bohrungen mit insgesamt ca. 1000 Bohrmetern sind bis Ende März im unmittelbaren Umfeld niedergebracht worden, um die Ursache des Tagesbruches zu finden.

Die Bohrungen wurden zwischen 20 bis 50 Meter Tiefe niedergebracht,
anschließend mit insgesamt 170 Kubikmeter Beton verfüllt und parallel zu
den Arbeiten ausgewertet. Ende März wurden außerdem zwei Sondierungsbohrungen in den Schacht 38 durchgeführt. Die Auswertung der Videoaufnahme zeigte bei einer Tiefe von ca. 55 bis 60 Meter Ausbrüche des Gesteins in Richtung Tagesbruch.

Bis Ende April werden noch einige Erkundungsbohrungen durchgeführt, um
das Ausmaß der Bruchbereiche zu ermitteln. Wahrscheinlich scheint
derzeit, dass der Tagesbruch mit dem Schacht 38 zusammenhängt, der
bereits 1987 mit einer Plombe verwahrt worden war.

Anfang Mai soll schließlich ein Gutachten externer Sachverständiger die
möglichen Ursachen analysieren und eine Empfehlung für eine langfristige
Sicherung des Schachtes liefern. Zur Erkundung der Gebirgsfestigkeit in
unmittelbarer Nähe zum Schacht 38 ist bereits jetzt eine Kernbohrung
geplant, die zu weiteren Verkehrseinschränkungen führen kann.

Das am 28. Dezember 2014 aufgetane Erdloch unterhalb eines Fußwegs
erstreckte sich zunächst auf einer Fläche von ca. 3 mal 5 Meter und
erweiterte sich schon am folgenden Tag auf 6 mal 9 Meter. Die Bruchstelle
wurde unter Einbeziehung der Grubenwehr Wismut sofort abgesperrt,
gesichert und schließlich mit 308 Kubikmeter Beton verfüllt.

Unmittelbar danach begann die Wismut GmbH mit dem umfangreichen
Bohrprogramm zur Ursachenforschung. Tagesnahe Grubenbaue des
Wismutbergbaus unter dem Tagesbruch konnten ausgeschlossen werden.
Eine mögliche Ursache wurde mit den Anlagen des 30 Meter nördlich
entfernten Schachtes 38 vermutet. Dieser wurde bereits während der
aktiven Bergbauzeit saniert.

Im gesamten Bergbaugebiet Schlema-Alberoda wurden bisher durch die
Wismut GmbH tagesnahe Hohlräume mit einem Volumen von ca.
500.000 Kubikmeter sicher mit Beton verwahrt. In dieser Region ist das
Auftreten von weiteren Tagesbrüchen als wesentlich geringer
einzuschätzen als in anderen Bergbaugebieten des Erzgebirges.