Die Haldensanierung am Standort Schlema-Alberoda

Vom "Tal des Todes" zum Kurbad
Die Sanierung der hinterlassenen Abraumhalden am Standort Schlema-Alberoda ist ein weiterer Schwerpunkt der Sanierung in Sachsen. Noch vor kurzer Zeit gab es sie, die Zeugen des Uranbergbaus in und um die Gemeinde Schlema. Hier beeinträchtigten weithin sichtbar Abraumhalden das Gebiet einer dichtbesiedelten Kulturlandschaft. Besonders am Standort Schlema ist der Wandel der Region deutlich zu erkennen. Aus einer vom Bergbau geschundenen Landschaft und Gemeinde ist heute ein Kurort entstanden, der Gäste aus allen Regionen der Republik und dem Ausland anlockt.

Haldenlandschaft Schlema 1965

1990 – nach jahrzehntelangem Bergbau – war die Situation noch eine andere. Insgesamt 18 Halden bestimmten das Ortsbild der Gemeinde. Im Herzen Schlemas, dem heutigen Kurpark, hatte sich das Gelände um rund sechs Meter gesenkt. Viele öffentliche Gebäude und Wohnviertel mussten dem Bergbau weichen. Das Bergematerial wurde in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten an Bergehänge der Gemeinde angeschüttet. Die Böschungen der Halden wiesen steile Neigungen auf und waren teilweise nicht bewachsen. Neben der unsicheren Standsicherheit ging von den freiliegenden Flächen vor allem durch Staubabwehung und Radonaustritt eine erhöhte radiologische Belastung aus.

1992 erstellte die Wismut GmbH auf Grundlage der radiologischen, chemischen und geotechnischen Haldenparameter sowie der Lage zu den Wohngebieten eine Prioritätenliste der Sanierungsdringlichkeit. So wurde die Halde 250, die sich inmitten der Ortslage Schlema befand und das Ortsbild über Jahrzehnte bestimmte, komplett abgetragen und zum Auffüllen des Deformationsgebietes in Oberschlema (Kurpark) umgelagert.

Die größten Halden des Bergbaugebietes um Schlema-Alberoda werden jedoch an ihrem Standort belassen. Sie werden an Ort und Stelle, d. h. in-situ saniert. Dabei werden die Haldenböschungen abgeflacht. Schließlich müssen sie zur Reduzierung der Staubabwehung, der Strahlenexposition und der Niederschlagsinfiltration mit einer 1 Meter mächtigen Schicht, die aus einer Dämm-/Speicherschicht und einem kulturfähigen Oberboden besteht, abgedeckt. Umfangreich sind die Wegebau- und Wasserbauarbeiten auf den Halden, die anschließend begrünt werden.

Sanierte Haldenlandschaft Schlema 2010

Die Haldensanierung am Standort ist weitgehend abgeschlossen. Auf der Halde 371 verbleiben Bereiche zur Einlagerung der Rückstände aus der Wasserbehandlung sowie von Material Dritter noch offen. An den zwölf fertiggestellten Halden werden Pflege-, Nachsanierungs- und Langzeitaufgaben erfüllt, um den Sanierungserfolg langfristig zu gewährleisten.