Pressemeldung

 

30.10.2008

Bergbaualtstandort Halde 116 an Annaberg übergeben

Annaberg-Buchholz. Nach anderthalb Jahren Sanierung übergibt der Sanierungsbeirat Wismut-Altstandorte gemeinsam mit der Wismut GmbH den sanierten Altstandort Halde Schacht 116 an die Stadt Annaberg-Buchholz. Der ehemalige Bergbaustandort kann in Zukunft als Park- und Freizeitanlage von der Bevölkerung genutzt werden.

Bereits 2004 begann die Wismut GmbH im Auftrag des Projektträgers für die Sanierung der sächsischen Wismut-Altstandorte mit der Planung zur Sanierung der Tafelhalde und der ehemaligen Betriebsfläche des Objektes Drei Könige (Schacht 116) in Annaberg-Buchholz. Ruinen und Fundamente aus der Zeit der Anfänge des Uranerzbergbaus sowie Schutt- und Müllablagerungen machten das Gelände zum städtebaulichen Missstand. Die Sanierung des Wismut-Altstandortes war außerdem aus Gründen der Standsicherheit, des Strahlenschutzes sowie des Boden- und Gewässerschutzes notwendig. Ziel war es, das Gelände so zu sanieren, dass der bergbauliche Charakter des Objektes erhalten bleibt. Nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens wurden zu Beginn des vergangenen Jahres zunächst die Gebäude und Anlagen des ehemaligen Uranerzbergbaus abgebrochen. Dabei handelte es sich um rund 2.500 m³ Abbruchmaterial, es mussten über 100 t Müll und Abfälle entsorgt werden. Anschließend wurde die Tafelhalde profiliert, dabei sind fast 30.000 m³ Haldenmaterial umgelagert worden. Zum Schutz vor Erosion wurden auf dem nördlichen Teil des Haldenkomplexes Netze und eine Grasansaat aufgebracht. Insgesamt sind damit rund 14.500 m² des Geländes abgedeckt. Auf dem südlichen Teil des Haldenkörpers war diese Maßnahme nicht nötig. Die Entwässerung der Sanierungsfläche erfolgt über angelegte Gräben bzw. Kanäle, die an das Abwassernetz angeschlossen sind. Schließlich wird ein Gelände von etwa 7.000 m² aufgeforstet. Für die Sanierung des Standortes wurden aus dem Verwaltungsabkommen Wismut-Altstandorte insgesamt rund 1,2 Mio. Euro bereitgestellt. Das Verwaltungsabkommen wurde 2003 zwischen Bund und Freistaat Sachsen geschlossen. Es regelt die Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus, die nicht unter das Wismut-Gesetz fallen. Insgesamt werden für diese Altstandorte bis 2012 insgesamt 78 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Zwischen 1947 und 1959 wurde der Schacht 116 zum Abbau von Uranerz durch die Sowjetische bzw. Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut genutzt. Nach Aufgabe der Lagerstätte dienten die errichteten Gebäude als Lager, Wohnhäuser oder Garagen. Bereits 1977 wurde die Schachtröhre durch die Bergsicherung Schneeberg verwahrt. 1987 wurden die beiden Spitzkegelhalden als „Denkmal der Produktivkräfte“ unter Schutz gestellt. Heute sind sie ein „Technisches Denkmal“ und waren deshalb von den Sanierungsarbeiten nicht berührt. Zeichen mit Leerzeichen: 2.747 Zeichen ohne Leerzeichen: 2.386



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