Wismut News



12.03.2024

Nachhaltiges Wassermanagement: ressourcenschonende Sickerwasserlösung an der Halde 371

Um die notwendige Sickerwasserbehandlung an der Halde 371 effizienter und damit umweltfreundlicher zu gestalten, verfolgt die Wismut einen neuen Ansatz. Statt weiter auf herkömmliche Pumpsysteme zu setzen, wird das kontaminierte Wasser in Zukunft durch eine Freigefälleleitung und einer speziell angelegten Schrägbohrung direkt in den Schacht 371 geleitet.

 

Die Sanierung der Halde 371 und der Betriebsfläche sind weit vorangeschritten, als Langzeitaufgabe steht die Bewältigung der Sickerwässer weiterhin im Fokus. Bisher wurden diese radiologisch kontaminierten Wässer aufwendig gesammelt und über eine ca. zwei kilometerlange Rohrleitung zur Wasserbehandlungsanlage (WBA) Schlema-Alberoda gepumpt. Eine zeit- und ressourcenintensive Methode, die in Zukunft durch eine innovative Lösung abgelöst wird.
 

Nach eingehenden wirtschaftlichen Überlegungen zum langfristigen Energieeinsparpotential ist nun geplant, das Sickerwasser künftig über eine Freigefälleleitung und eine ausgebaute Schrägbohrung direkt in den Schacht 371 zu verstürzen. Die Einleitmenge von maximal 50 Kubikmeter pro Stunde bleibt dabei unverändert. Die Schrägbohrung wird nördlich des ehemaligen Zechenhauses im Bereich des abgetragenen Aufschüttungskörpers in südöstliche Richtung zum Schacht 371 durchgeführt. Mit einer Bohrlänge von etwa 123 Metern und einem Winkel von 30 Grad wird der Schacht 371 unterhalb der Schachtplombe angebohrt. Über diese Verbindung werden die Sickerwässer dann in die Schachtröhre geleitet und damit in die Grube verstürzt. Dort vermischt es sich mit dem Grubenwasser und wird dann mit dem restlichen Grubenwasser in der Wasserbehandlungsanlage Schlema-Alberoda mit behandelt. Mit dieser Methode wird eine langfristig effiziente und umweltfreundliche Lösung für die Sickerwasserbehandlung erreicht.
 

Die Arbeiten an der Bohrung haben jetzt begonnen und werden voraussichtlich bis Ende März dauern. Dieser Ansatz bedeutet nicht nur eine erhebliche Reduktion des Energieverbrauchs durch das Ende der aufwendigen Pumpvorgänge zur WBA, sondern es entfällt auch die notwendige Instandhaltung der Rohrleitungen über viele Jahrzehnte. Die prognostizierte Energieersparnis von ca. 16.000 Kilowattstunden im Jahr markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einem effizienten Ressourcenverbrauch bei unseren Langzeitaufgaben.




Einrichtung der Baustelle am Schacht 371
Einrichtung der Baustelle am Schacht 371
Die Sickerwässer der Halde werden künftig in den Schacht 371 verstürzt
Die Sickerwässer der Halde werden künftig in den Schacht 371 verstürzt
Dazu wird eine neue Leitung im 30 Grad Winkel gebohrt
Dazu wird eine neue Leitung im 30 Grad Winkel gebohrt