Projekte

 

Planung Sanierung Erzverladung Großfriesen

Vogtlandkreis/Stadt Plauen und Gemeinde Theuma


Iststand
Die Fläche der ehemaligen Erzverladung Großfriesen befindet sich überwiegend innerhalb des Gewerbegebietes Großfriesen der Stadt Plauen. Auf der Fläche hat sich ein privater Gewerbebe-trieb angesiedelt. Bedingt durch Rieselerzverluste bei der Bahnverladung sind im Bereich der heute gewerblich genutzten Fläche nicht unerhebliche radioaktive Kontaminationen vorhanden. Im Bereich der noch vorhandenen Verladerampen treten ODL-Werte bis 2500 nSv/h auf, inner-halb der noch existierenden Fundamente des Armerzbunkers bis 900 nSv/h. Für Beschäftigte des ansässigen Gewerbebetriebes können gemäß Planungskonzept Zobes dadurch effektive Dosen von 1,5 mSv/a entstehen.
Als Einlagerungsort für die bei der Flächensanierung der ehemaligen Erzverladung anfallenden radioaktiven Sanierungsrückstände ist die etwa 6 km entfernte Halde des Schachts 294 vorgese-hen. Für diese Halde besteht vorrangig durch nicht standsichere Böschungen selbst ein Sanie-rungsbedarf. Die Halde befindet sich außerhalb von Siedlungsgebieten und stellt gegenwärtig eine Brachfläche dar.

Begründung Wismut-Altstandort
Die Gebäude und Anlagen der ehemaligen Erzverladung Großfriesen wurden von der SDAG Wismut im Zeitraum 1954 bis 1955 errichtet. Sie dienten bis zum Oktober 1963 zur Verladung von Uranerzen aus der Lagerstätte Zobes. Nachfolgend wurden die Gebäude bis Dezember 1965 von der Grubenwehr des Erkundungsschachtes 391 genutzt. Nach Einstellung der Bergarbeiten wurden die Gebäude und Anlagen der Erzverladung Großfriesen von der SDAG Wismut am 31.07.1966 an den Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abteilung für Wismutangelegenheiten
übergeben.
Die Halde des Schachts 294 wurde vom Uranerzbergbau im Zeitraum 1950 bis 1963 angelegt.

Bewertung Prioritätensetzung
Auf der 26. Sitzung des Sanierungsbeirates wurde durch das Landratsamt Vogtlandkreis eine vorrangige Sanierungsnotwendigkeit für die ehemalige Erzverladung Großfriesen dargelegt. Die Notwendigkeit aus radiologischen und infrastrukturellen Gründen wurde bestätigt. Die Sanie-rung ist jedoch nur aus frei werdenden Mitteln bis 2012 realisierbar. Auf der 27. Sitzung bestä-tigte der Sanierungsbeirat die Aufnahme der Erzverladung Großfriesen auf Grundlage der Bud-getplanung bis 2012 in die Prioritätenliste und beauftragte den Projektträger zur Einreichung eines Projektantrages zur Sanierung der Erzverladung Großfriesen.
Das Sanierungsobjekt Erzverladung Großfriesen ist unter der GRS-Nr. 13 und die als Einlage-rungsort für radioaktive Sanierungsrückstände vorgesehene Halde des Schachts 294 unter der GRS-Nr. 3546 im Bergbaualtlastenkataster (A.LAS.KA) registriert.

Projektziele
Planung und Durchführung von Flächensanierungsmaßnahmen im Bereich der ehemaligen Erz-verladung Großfriesen durch Entfernen der vor Ort verbliebenen Uranerzreste sowie durch Ab-bruch von 2 je etwa 100 m langen Verladerampen mit massiven Betonstützmauern und 3 ein-sturzgefährdeten ehemaligen Betriebsgebäuden.
Planung und Durchführung des Einbaus von bei der Flächensanierung anfallenden radioaktiven Sanierungsrückständen in die Halde des Schachts 294 im Zusammenhang mit der Herstellung von langzeitstandsicheren Haldenböschungen.
Planung und Durchführung der ordnungsgemäßen Verwertung bzw. Entsorgung von bei der Flä-chensanierung anfallenden nicht radioaktiv kontaminierten Sanierungsrückständen.