Planung Verwahrung Gang Parallel
Mittlerer Erzgebirgskreis/Wolkenstein
Iststand
Der Gang Parallel liegt im so genannten Abbaufeld Himmelreich bzw. Abbaufeld der Schächte 44, 48 und 238 in der Lagerstätte Marienberg. Hier wurde durch die SAG/SDAG Wismut auf mehreren NW-SO bzw. NO-SW streichenden Gangstrukturen intensiver Abbau auf Uranerz be-trieben. Der NO-SW streichende und mit ca. 45° nach NW einfallende Gang Parallel wurde teil-weise beginnend von der Tagesoberfläche (bei ca. 570 m HNH) bis in eine Tiefe von ca. 480 m HNH abgebaut. Der Abbau hat eine streichende Erstreckung von ca. 300 m. Im Südwes-ten unterquert der Abbau die Bundesstraße B 171 mit einer Überdeckung von ca. 10 m. Weiter-hin im unmittelbaren Einwirkungsbereich des Abbaus mit geringer Überdeckung < 10 m befinden sich zwei Wirtschaftswege. Die Nutzung der Tagesoberfläche im übrigen, durch den Gang beeinflussten Bereich wird als Unland bzw. Halde eingeordnet. Von dem bergschadenkundlich relevanten Gang- bzw. Abbaubereich sind mehrere Flurstücke der Gemarkung Gehringswalde betroffen.
Im Ausbissbereich des Ganges sind an der Tagesoberfläche mehrere Tagesbrüche und Einsen-kungen vorhanden. Auf dem Gang Parallel Ende der 90er Jahre begonnene Erkundungs- und Aufwältigungsarbeiten wurden nach dem Niederbringen einer Vorteufe wieder abgebrochen. Die Vorteufe ist noch offen und Reste der ehemaligen Teufeinrichtung sind noch vor Ort.
Im Ergebnis des in 2009 erstellten „Planungskonzeptes zur Grubenbauerkundung und -verwah-rung für bergschadenkundlich relevante Bereiche des Wismutaltbergbaus in der Lagerstätte Ma-rienberg“ wurden u. a. die tagesnah bebauten Bereiche auf Gang Parallel bergschadenkundlich neu bewertet und in die Risikoklassen I und II eingestuft.
Begründung Wismut-Altstandort
Durch die SAG/SDAG Wismut wurde im Zeitraum 1948 bis 1953 im Abbaufeld Himmelreich (Schächte 44, 48 und 238) intensiver Bergbau zu Uranerzerkundung und -gewinnung betrieben. Das Abbaufeld der Schächte 44, 48 und 238 gehörte zum damaligen Objekt 05 (später Ob-jekt 111) der SAG/SDAG Wismut. Die bergmännischen Arbeiten in der Lagerstätte Marienberg wurden 1954 eingestellt.
Bewertung Prioritätensetzung
Die auf dem Gang Parallel vorhandenen Tagesbrüche und Einsenkungen sowie tagesnahen Gru-benbaue mit geringer Überdeckung sind im derzeitig ungesicherten bzw. unverwahrten Zustand als Risiko für die öffentliche Sicherheit in unmittelbarer Nähe der B 171 zu werten. Die langzeit-sichere Verwahrung des Ganges Parallel ist Bestandteil der Prioritätenliste VA Wismut-Alt-standorte bis 2012.
Projektziele
Planung von Maßnahmen zur langzeitsicheren Verwahrung der bergschadenkundlichen Gruben-baue auf Gang Parallel.
