Grubenbauverwahrung KSA 2, 2. BA, BF A
Aue-Schwarzenberg/Schneeberg
Iststand
Teilprojekt 10:
Der Platz um die Sankt Wolfgangskirche stellt ein kulturelles Zentrum der Stadt Schneeberg dar. Im Bereich der St. Wolfgangskirche existiert eine Vielzahl von tagesnahen Grubenbauen, deren Entstehung sowohl den frühen Epochen des Silberbergbaus als auch dem Uranerzbergbau der ehemaligen SAG/SDAG Wismut zuzuordnen ist. Ein Großteil des Altbergbaus wurde durch den Wismut-Uranerzbergbau überprägt, so dass eine Separierung in Altbergbau und Wismut-Altbergbau kaum möglich ist. Im Standortsanierungskonzept Schneeberg wurde insbesondere zur Konzentration von Sanierungs-/Verwahrungsprioritäten unter Beachtung bergschadenkundlicher, städtischer und kommunalpolitischer Aspekte das komplexe Sanierungsareal „Sanierungsbereich Sankt Wolfgangskirche“ (KSA 2) definiert.
Insbesondere durch die Grubenbaue mit geringen Bergefesten (< 15 m) besteht hier ein großes Risiko für die öffentliche Sicherheit. Zur Ermittlung der konkreten Sanierungsnotwendigkeiten erfolgt gegenwärtig unter Beachtung der Radonproblematik die Erarbeitung eines Sanierungs-planes.
Teilprojekt 20:
Im Rahmen des Projektes 1018 wurde 2005 für den Bereich Kirchplatz St. Wolfgangskirche (KSA 2) in Schneeberg eine umfassende ingenieurtechnische Analyse und Bewertung der geomechanischen und radiologischen Verhältnisse durchgeführt. Den Schwerpunkt der Untersu-chungen bildete der durch intensiven Abbau geprägte Bereich zwischen der 445-m-Sohle und der Tagesoberfläche. Die Bewertung der aktuellen bergschadenkundlichen Situation der, im
Standortsanierungskonzept Schneeberg für den Bereich KSA 2 ausgewiesenen Sanierungsberei-che und Einzelschadstellen ergab eine Vielzahl von tagesnahen Grubenbauen (Abbaue, Überhauen und Schächte), bei denen eine akute Gefährdung der öffentlichen Sicherheit besteht. Für diese gefährdeten Bereiche wurden anhand eines Verwahrungskonzeptes Lösungsansätze für die erforderlichen Grubenbauverwahrungen und Prioritäten für den Verwahrungsablauf erarbeitet. Wesentlicher Bestandteil des Verwahrungskonzeptes sind bohrtechnische Maßnahmen zur Grubenbauerkundung, insbesondere für den Bereich der Gangstruktur „Persival Morgengang“.
Es besteht weiterhin die Forderung nach einer angemessenen Bewetterungslösung, während der untertägigen Sanierungs-/Verwahrungsarbeiten, zur Gewährleistung zulässiger Strahlenschutz-bedingungen für die Beschäftigten. Des Weiteren dürfen die Sanierungsarbeiten keine Ver-schlechterung der Radonsituation in den Gebäuden im Verwahrungsbereich bewirken.
[ergänzt zum Teilprojekt 30]:
Da sich aus der Größe und der Komplexität des Bearbeitungsgebietes KSA 2 große Planungsun-sicherheiten ergeben, wurde im Zuge der laufenden Planung entschieden, die weitere Planung und Ausführung der Grubenbauerkundung und -verwahrung in Bauabschnitte (BA) aufzuteilen und abzuarbeiten.
Im Rahmen des 1. BA sollen die Aufwältigung und Verwahrung des Gangzuges „Persival Mor-gengang“ nordöstlich St. Georgenplatz bis in den Bereich der Scharung „Ruprecht Flachen“ so-wie die Herstellung eines vertikalen Zuganges (Wetteröffnung) zum Niveau der 445-m-Sohle (nordöstlicher Bereich Qu. 90) erfolgen.
[ergänzt zum Teilprojekt 40]:
Im Rahmen der Planung und der bohrtechnischen Erkundung des Bauabschnittes 2 wurde der Bauabschnitt in Baufelder unterteilt. Diese Baufelder sollen aufeinander folgend bearbeitet werden. Für das Baufeld A (BF A) wurde das Ausführungsprojekt erstellt. Es beinhaltet die noch notwendigen bergtechnischen Maßnahmen auf dem Abschied Flachen, dem Frühjahrs Flachen, dem Sonnenschein Flachen und dem Schurf 21, sowohl aus dem Wismut- als auch aus dem Altbergbau. Die Projektdurchführung erfolgt auf Grund des hohen Anteils von Altbergbau mit dem Sächsischen Oberbergamt als Bauherr.
Begründung Wismut-Altstandort
Durch die SAG/SDAG Wismut wurde im Zeitraum 1946 bis 1956 intensive Uranerzerkundung und -gewinnung in der Lagerstätte Schneeberg durchgeführt. Die Wismut war somit der letzte Bergbautreibende in dieser Lagerstätte.
Bewertung Prioritätensetzung
Auf Grund der innerörtlichen, stark frequentierten Lage des Sanierungsbereiches in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung und öffentlichen Einrichtungen sind Sanierungs-/Verwahrungsmaßnahmen entsprechend des Sanierungsplanes bzw. akuter Gefährdungen dringend erforderlich.
Projektziele
Teilprojektziel ist die Durchführung von Maßnahmen zur Grubenbauerkundung und -verwahrung im Bereich des KSA 2, 2. BA – Abschied Flachen, dem Frühjahrs Flachen, dem Sonnenschein Flachen und dem Schurf 21 in Schneeberg zur Beseitigung der von den Grubenbauen des Wismut-Altbergbaues ausgehenden Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit – unter besonde-rer Berücksichtigung der übertägigen Radonsituation.
