Projekte

 

Ausführung Sanierung Halde Schacht 54

Aue-Schwarzenberg/Johanngeorgenstadt


Iststand
Der Haldenkomplex von Schacht 54, Stolln 61 und Stolln 161 wurde in den Jahren 1970 und 1971 wieder urbar gemacht. Bei den durchgeführten Profilierungsarbeiten erfolgte eine Abflachung der Tafelhochhalde durch Abtrag von Überschussmassen und deren Wiedereinbau unmit-telbar westlich der Halde, im Bereich der ehemaligen Betriebsfläche von Schacht 54. Ein Eingriff in den östlichen Haldenfuß erfolgte dabei nicht. Dieser blieb weitgehend so erhalten, wie ihn der Uranerzbergbau bei seiner Einstellung hinterlassen hat. Bedingt durch die, im Rahmen der Haldenschüttung erfolgten Klassierungseffekte liegen im Bereich des östlichen (talwärtigen) Haldenfußes daher Bedingungen für eine Intensivierung von Radonfreisetzungen über Konvektionsprozesse vor. Über den Expositionspfad Inhalation von Radon/Radonzerfallsprodukten werden gegenwärtig an der nächstgelegenen Wohnbebauung im Bereich der Heimbergsiedlung (ungünstigste Einwirkungsstelle) effektive Dosen von deutlich > 1 mSv/a verursacht.
Im Bereich der ehemaligen Betriebsfläche von Schacht 54 wurde in den 1970er Jahren eine Kläranlage für ein Wohngebiet errichtet. Mit Inbetriebnahme einer neuen Kläranlage am Bahnhof Johanngeorgenstadt wurde diese alte Kläranlage 2003 stillgelegt. Sie stellt gegenwärtig eine ungenutzte Industriebrache dar. Durch den Einbau von Haldenmaterial des Uranerzbergbaues zur Geländebefestigung liegt im Bereich der ehemaligen Betriebsfläche von Schacht 54 (stillgelegte Kläranlage) eine erhöhte Umweltradioaktivität vor. Es wird beabsichtigt, die Überschussmassen aus der Haldensanierung im Bereich der stillgelegten Kläranlage einzubauen und den nicht mehr benötigten Standort anschließend zu renaturieren.

Begründung Wismut-Altstandort
Mit dem Abteufen des Schachts 54 der SAG Wismut wurde am 01.04.1948 begonnen. Im gleichen Zeitraum begann man mit der Aufschüttung der Bergehalde. Die Übergabe des Schachts 54 in die Uranerzgewinnung erfolgte am 27.07.1949. Zu diesem Zeitpunkt waren auch die dafür notwendigen Betriebsgebäude im Bereich der Betriebsfläche fertig gestellt. Die Einstellung der Abbauarbeiten im Grubenrevier des Schachts 54 erfolgte 1956.
GRS-Nr. 6181, 11353

Bewertung Prioritätensetzung
Im Standortsanierungskonzept Johanngeorgenstadt wurde die Sanierung der Halde 54 und die damit im Zusammenhang stehende Sanierung der ehemaligen Betriebsfläche (heute stillgelegte Kläranlage) sowohl im Ergebnis der fachlichen Bewertung (z. B. Strahlenschutz, Standsicherheit) als auch unter Berücksichtigung der Bedeutung für die Kommunalentwicklung als vordringlich zu sanierendes Objekt ausgewiesen (Rang 1).

Projektziele
Ausführung der Sanierung im Bereich der radiologisch relevanten NO-Böschung der Halde, der ehemaligen Betriebsfläche vom Schacht 54 sowie von mit Armerzresten kontaminierten Klein-flächen im Haldenbereich (Lage außerhalb der zur Profilierung vorgesehenen Böschungsabschnitte). Die ursprünglich vorgesehene Herstellung der geomechanischen Langzeitstandsicherheit im Bereich der SO-Böschung kann nicht zur Ausführung beantragt werden, da die notwendigen Zustimmungen von den Grundeigentümern zur Sanierung nicht erteilt wurden.